Haus der Nachhaltigkeit

67705 Trippstadt

Haus der Nachhaltigkeit

Das "Haus der Nachhaltigkeit" (HdN) hat seinen Namen aus seiner Funktion als Teil eines überregionalen Netzwerkes der Nachhaltigkeit erhalten (www.hdn-pfalz.de). Dieses Netzwerk wurde von den Landesforsten Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen. Das Gebäude HdN ist ein Knotenpunkt in diesem Netzwerk und es entwickelt sich zu einer zentralen Anlaufstelle vielfältiger Initiativen und Institutionen der Region, die mit dem Thema Nachhaltigkeit verbunden sind. Gleichzeitig ist das Gebäude ein attraktives Ziel für Ausflügler, die Naturerlebnis mit spielerischer Informationsvermittlung kombinieren wollen.

Im Architektenwettbewerb war gefordert, einen Holzbau zu entwerfen, der selbst Teil der Dauerausstellung ist und ein Zeichen für den Einsatz von Holz im Bauwesen aus nachhaltiger Forstwirtschaft setzt. Zudem soll der Besucher sich über eine ökologische Bauweise informieren können. Entstanden ist ein mit allen Sinnen erlebbares Gebäude. Acht 30 Meter lange parallel zueinander stehende massive Wände aus Holz, Lehm, Glas und Stein formen die Innen- und Außenräume des Gebäudes. Die Materialien der Wände verkörpern Elemente des Biosphärenreservates Pfälzer Wald-Nordvogesen und sind Bestandteil der Ausstellung. Auf dem Weg durch die Ausstellung wird die sinnliche Wahrnehmung der Besucher durch die sichtbar belassenen Wandoberflächen stimuliert. Das Spiel von geraden und geschwungenen Wänden sowie ein Wechsel der Raumhöhen erhöht die räumliche Spannung. Mit vollflächig verglasten Zwischenräumen öffnet sich das Gebäude zur Umgebung und lässt die Natur einfließen. Die Ausstellung setzt sich in den Höfen im Außenbereich fort und leitet in die Umgebung über.

Die gewählte Holzbauweise kommt dem Gedanken der Nachhaltigkeit am nächsten. Hierbei können vermehrt Konstruktionshölzer und Hölzer mit geringeren Festigkeitsklassen verwendet werden. Die 1000 Festmeter Holz für das HdN stammen aus dem PEFC-zertifiziertem Staatswald Johanniskreuz.

Das Gebäude selbst ist Ausstellungsobjekt. Die Besucher sollen die verschiedenen Materialwände anfassen, die Materialauthentizität der massiven Wände und die angenehme Raumatmosphäre durch den sichtbaren Einsatz von Naturbaumaterialien spüren. Die Wandaufbauten sind nachvollziehbar dargestellt. Besucher können sich über ökologische Baustoffe, Energiekonzepte und Regenwassernutzungen informieren. Die vollständige Haustechnik ist offen in die Ausstellung integriert. Sogar der Füllstand des Pelletslagers ist durch ein Fenster ablesbar. Baustoffe, Bauweise, Energiekonzept und Regenwassernutzung sind auch auf Einfamilienhäuser übertragbar und daher für (zukünftige) Eigenheimbesitzer sehr informativ.

Adresse
Johanniskreuz 1a
67705 Trippstadt

Bundesland
Rheinland Pfalz

Bauherr
Land Rheinland Pfalz
Ministerium für Umwelt und Forsten

Architekten
rabaschus und rosenthal büro für architektur und stadtplanung
Antonstraße 23
01097 Dresden
www.rabaschusrosenthal.de

Tragwerks­planer
IEZ - Natterer Gmbh
Forstbergstraße 15
94344 Wiesenfelden

Ausführung
Fa. Ochs
Bahnhofsstraße 37
55481 Kirchberg

Baujahr
2003 - 2005

Ansprechpartner
Simone Nickel
Tel.: 06306 / 9210131

Fotograf
Thomas Koculak, Mörfelden

Gebäudeart
Ausstellungs- und Seminargebäude

Objekt­daten
Bruttogeschossfläche 854 m², eingeschossig mit unterschiedlichen Raumhöhen

Konstruktion
Brettstapelbauweise und Massivholzbauweise, Pfosten-Riegel-Glasfassaden, massive Lehmbauweise, massive Sandsteinbauweise

Technische Ausstattung
Holzpelletsheizung, Solaranlage, Photovoltaikanlage, Regenwassernutzung

Energiekonzept
Erneuerbare Energien, passive Energiegewinnung

Besonderheiten
Verwendung von Holz aus dem Staatswald Johanniskreuz (vom Baum bis zum Haus aus Holz)