Kita Schatzkiste

Im Herzen des neu entstehenden Wohnquartiers "Edelsteinviertel" an der Rosenhöhe gibt die neue Kindertagesstätte "Schatzkiste" neben dem zukünftigen Quartiersplatz dem neuen Wohnquartier die neue Mitte. Die "Schatzkiste" ist in hier ihrer äußeren Gestalt, Materialisierung und Farbe als irritierend eigenständiger und eigenwilliger Baukörper das erkennbar andere, besondere, eben dem Kind zugewandte Gebäude im Quartier.

Baukörper
Die Kiste ist räumliche Fassung, "räumt auf", ordnet und gibt Halt. Die "Kistenwände" sind gebäudeumfassende, anthrazitfarbene Wände, die den Baukörper als homogenen Gesamtblock aus Faserzementtafeln mit wertvollen, farbigen Einschlüssen definieren: Die farbigen Platten am Eingang, die als Farbband den Weg weisen sollen, oder die Vitrinen in der Wand der Westseite. Es gibt Einschnitte, Kerben in die Schatzkistenwand - die Eingangsnische mit ihrem Vordach und der Baumhof -, die Einblicke und Zugänge zu dem besonderen Inneren der Schatzkiste geben.

Spielelemente
Sie werden als Inhalt der Kiste von oben und gartenseitig sichtbar: Es sind Bau- und Raumkörper, Lichtkörper und Grünkörper, die ihre jeweilige einzigartige Gestalt innerhalb der ordnenden Kiste zeigen. Zu ihnen gehören das Lichtaquarium, die duftenden Kräuterhecken, der Baum im Haus, die Sonnenstrahlen der Oberlichtkörper über der Küche, der Kletterturm, die Baukörper der Gruppenräume.

Raumkörper
Die Außen- und Innenräume des Gebäudes greifen ineinander und überlagern sich. In den Innenräumen des Gebäudes gibt es Außenräume (Lichtaquarium, Baumhof), Außenräume werden durch ihre bauliche Fassung zu Innenräumen (Dachterrasse als großes Atrium).

Einzelne Bereiche und Räume
Innenraum im Außenraum. Ein aus dem Kubus des Gebäudes herausgenommener Außenraum, der den drei im Obergeschoss liegenden Gruppenräumen zugeordnet ist. Er ist konzentrierter Außenraum mit Sitzbänken, Kräuter- und Pflanzinseln, die blühen, duften und alle Sinne anregen.

Außenraum im Innenraum. Nach oben und außen offener Glaskörper, in dem sich Pflanzen nach oben ranken, in dem sich das Sonnenlicht fängt, Regentropfen und Schneeflocken hineinfallen. Über das Lichtaquarium wird der direkt anschließende Schlafraum belichtet und belüftet, gleichzeitig erhält der Flurbereich einen Lichtkörper.

Baumhof belichtet Personalraum und das Büro der Leiterin und holt gleichzeitig die Dimension der Zeit in das Innere der Schatzkiste. So wird der Wechsel der Jahreszeiten mit den unterschiedlichen Färbungen des Blattwerkes - die Frühjahrsblüte des Kirschbaumes, das Sommergrün und die Herbstfärbung der Blätter, die Skulptur von Stamm, Ästen und Zweigen im Winter - zum begleitende und erfahrbaren Thema im Inneren der Schatzkiste.

Holzgefasste Oberlichtzylinder stehen als Objekte im Raum der Dachterrasse, bieten Einblicke von oben in das Gebäude (auf den Küchentresen...) und zaubern mit ihren farbigen, transparenten Abdeckungen Farbpunkte und -kreise auf die Decken im Gebäude.

Farbige Vitrinen auf der Westseite als gefasste, gerahmte Ausblicke aus dem Dachatrium und als Referenz an den Quartiersplatz. Gleichzeitig völlig zweckungebundene Kunstobjekte, die der Fassade, dem Gebäude die Note des Besonderen geben.

Adresse
Rubinweg 2
64287 Darmstadt

Bundesland
Hessen

Bauherr
Bauverein AG, Darmstadt

Architekt
zimmermann.leber architekten BDA
Darmstadt

Tragwerks­planer
Ing. Büro Peter Ilgmeier
Langen

Ausführung
Finnforest Merk, Aichach (Holzrohbau)
Zimmerei Knauer, Pfungstadt

Baujahr
2006

Ansprechpartner
zimmermann.leber architekten BDA
info(at)leber-architekten.de

Gebäudeart
Kindertagesstätte

Konstruktion
Holzmassivbau mit Fassade aus Faserzementtafeln

Energiekonzept
Heizung aus regenerativer Erdwärme; 85 Photovoltaikmodule mit einer Gesamtfläche von ca. 107m² wurden installiert

Besonderheiten
Geothermieheizung