Bei dem Einfamilienhaus im Schwarzwald wünschten sich die Bauherren ein zeitgemäßes Holzhaus, das im Rahmen ihres Budgets den maximalen Wohnkomfort ermöglicht. Zudem sollte ein großer Anteil an Eigenleistung mit eingebracht werden können. Der Entwurf berücksichtigt diese Anforderungen auf verschiedenen Ebenen und setzt sich dabei zusätzlich mit den regionalen Besonderheiten Nordschwarzwälder Bautradition auseinander.
Entstanden ist ein Holzständerbau, der sich umeinen Lehmkern im Innern organsiert. Die äußere Gestalt stellt dabei einen direkten Bezug zum Schwarzwald her. Das Haus wurde in seiner reduzierten Form konsequent um den inneren Lehmkern organisiert. In Ihm finden der Kaminofen, die Treppe sowie Versorgungsleitungen ihrenPlatz, und er wird so zum zentralen Gestaltungselement im Innenraum. Es ordnet die Räume und findet sich in fast jedem Raum des Hauses wieder. Dadurch entstehen offene fließende Räume und ein spannendes Raumgefüge, das sich mit dem zentralen Ofen an traditionelle Bautraditionen anlehnt.
Das Spiel mit Schwarzwälder Baukultur findet sich auch in der äußeren Gestaltung des Gebäudes wieder: Der Baukörper, der als klassisches Satteldachhaus ausgeführt und mit einer Lärchenschalung verschalt wurde, wurde ohne Dachüberstand gebaut, um ein gleichmäßiges Vergrauen der Fassade zu ermöglichen. Die ausschließlich quadratischen Fenster wurden - je nach Ausrichtung und Anforderung des Innenraums - in Höhe und Größe positioniert. So ergeben sich für jeden Raum individuelle Ausblicke in die umgebende Natur. Die Fenster werden durch Schwarzwälder Fensterläden ergänzt, die die Asymmentrie der Fassade verstärken. So ergibt sich - trotz des klaren, reduzierten Baukörpers - eine spielerisch-lebendige Fassade.
Der Holzständerbau mit hochgedämmten Außenwänden wird im Innern durch ein zentrales "schweres Element" aus Lehmziegeln ergänzt. Dadurch erhält der Leichtbau die notwendige Wärme-Speichermasse. Lehm eignet sich zudem durch die Eigenschaft Feuchte aufzunehmen und wieder abzugeben sehr gut als Feuchteregulator und sorgt somit für ein angenehmes, gesundes Raumklima.
Adresse
Dietersweiler Str. 63
72293 Glatten
Bundesland
Baden-Württemberg
Bauherren
Jessica und Stefan Kopf
Dietersweiler Str. 63
72293 Glatten
Architekten
PARTNERUNDPARTNER architekten
Reichenberger Str. 124
10999 Berlin
mail(at)partnerundpartner.com
www.partnerundpartner.com
Tel.: 030/54494377
Tragwerksplaner
Müller & Günter Ingenieurbüro für Bauwesen
Beethovenstr. 13
72250 Freudenstadt
Bauausführung
Stahl Zimmergeschäft
Freudenstädter Str. 47
72280 Dornstetten
Baujahr
Mai 2010 bis August 2011
Auszeichnungen
Holzbaupreis Baden Württemberg 2012
Ansprechpartner
Christian Necker
cn(at)partnerundpartner.com
Tel.: 030/54494377
Fotograf
PARTNERUNDPARTNER architekten
Gebäudeart
Einfamilienhaus
Bauweise
Holzständerbau
Objektdaten
180 m² Wohnfläche, 807 m³ umbauter Raum, 270.000 € Baukosten
Konstruktion
Der Holzständerbau mit hochgedämmten Außenwänden wird im Inneren durch den Treppenkern aus Lehmziegeln ergänzt. Der Leichtbau erhält so die notwendige Speichermasse. Die Decken sind als Massivholzdecken ausgeführt.
Technische Ausstattung
Ölbrennwertkessel, solarthermische Kollektoren, wassergeführter Kaminofen, Fußbodenheizung
Energiekonzept
Der Leichtbau erhält mit den eingebrachten Lehmziegeln (13 Tonnen) die notwendige Speichermasse im Inneren. Durch die Trägkeit der Masse wärmt dieser Kern im Winter und kühlt im Sommer. Der wassergeführte Kaminofen sowie die Solaranlage auf dem Dach ergänzen die Heizungsanlage und reduzieren neben der energieeffizienten Bauweise den Verbrauch von fossiler Energie.
Besonderheiten
Die spartanische und funktionale Formsprache lokaler traditioneller Architektur des Nordschwarzwaldes findet sin in der schlichten Form des Baukörpers wieder und lehnt sich an die Typologie des "Heuschopfs" an, der mit seiner steilen Dachneigung und dem kurzn Dachüberstand auf die Schneelasten im Winter reagiert. Die ausschließlich quadratischen Fenster wurden - je nach Ausrichtung und Anforderung des Innenraums - in Höhe und Größe positioniert. So ergeben sich für jeden Raum individuelle Ausblicke in die umgebende Natur. Die Fenster werden durch Schwarzwälder Fensterläden ergänzt, die die Asymmentrie der Fassade verstärken. So entsteht trotz des klaren, reduzierten Baukörpers eine spielerisch-lebendige Fassade.