'Roots' in Hamburg

Nach den Plänen des Hamburger Architekturbüros Störmer Murphy and Partners entsteht Deutschlands mit 72 Metern höchstes Holzhaus. Das 20-geschossige 'Roots' im Hamburger Elbbrückenquartier feierte am 23.8.23 Richtfest. Der Holzbau für den Turm mit Querbau und Riegelgebäude wurde in nur 16 Monaten fertig montiert. Auf einer Bruttogeschossfläche von 36.000 qm entstehen hier bis 2024 neben anderer Nutzung 181 Wohneinheiten, davon 128 Eigentumswohnungen und 53 öffentlich geförderte. Der Holzrohbau ist nun mit fertiger Fassade zu sehen.

Die Tragwerksstruktur, für die die lastabtragenden Stützen der 16 Holzgeschosse bereits im Werk in die Wandelemente integriert wurden, ist beispielgebend für kommende, ähnlich gelagerte Holzbauprojekte. Die Außenwände wurden als 14 Meter lange und 3,20 Meter hohe räumliche Module mit zurückspringender Loggia vorgefertigt. Die Module sind raumseitig mit Gipsfaserplatten versehen und verspachtelt sowie luftdicht, wärmegedämmt und feuchtegeschützt ausgeführt. Zur Reduzierung der Montagezeit auf der Baustelle wurden auch Fenster und Fenstertüren sowie die Lärchenholzfassade werksseitig eingebaut.

Die Module sind statisch tragend ausgeführt: Im Wandquerschnitt laufen die Stützen der Tragstruktur durch. Die Gebäudelasten werden direkt von Stütze zu Stütze abgetragen; die nach unten zunehmende Beanspruchung der Stützen wird durch die Verwendung unterschiedlich starker Querschnitte aufgenommen. Die Stützen variieren dazu in der Wahl des Holzwerkstoffes (Brettschichtholz Fichte, Furnierschichtholz Fichte, Furnierschichtholz Buche).

Durch die Einbindung in die Leistungsphase 5 und eine enge Abstimmung der Werkstatt- und Montageplanung mit den Fachplanern wurde eine optimale Grundlage für die maximale werksseitige Vorfertigung geschaffen. Umfangreiche 3D-Planungen und Simulationen auf BIM-Basis, die unter anderem die Taktung der Anlieferungen, Kranzeiten und Montagearbeiten dargestellt haben, ermöglichten Planungs- und Terminsicherheit.