Die Firma Holzbau Floss aus Schönecken und das Lehr- und Forschungsgebiet Holz der Hochschule Trier haben ein neues Tragwerksystem aus Rundholz entwickelt. Das Ergebnis: Eine neue Brücke für die Gemeinde, welche die Ortsteile Schönecken und Wetteldorf verbindet. Mit zusätzlichen Mitteln aus dem EU-Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) wurde die Umsetzung der stofflichen Verwertungen nachwachsender Rohstoffe (Holz) in einem praktischen Projekt unter dem Titel "Entwicklung eines Rundholz-Tragwerksystems (RTS) aus geschältem Rundholz mit Verbindungsknoten aus Sonderbeton zur Herstellung von Fachwerkbrücken in Holz- Beton-Verbundbauweise" umgesetzt.
Natürlich getrocknetes Douglasien-Rundholz aus regionalen Forsten dient als Ausgangsmaterial neuartiger Systementwicklungen im Hochbau und Ingenieurholzbau. Mit diesem leistungsfähigen und äußerst energieeffizienten Rohstoff, er ist schnellwüchsig mit guten mechanischen Werten und geradem Wuchs, können sowohl flächenhafte Bauteile als auch dreidimensionale Stabtragwerke konzipiert werden.
Durch die Entwicklung eines Fachwerksystems aus geschältem Rundholz mit Verbindungsknoten aus einem speziellen Polymerbeton soll die Anwendung von Rundholz und regionalen nachwachsenden Ressourcen neue Möglichkeiten finden. Die Entwicklung der Hochleistungsknotenlösungen aus Polymerbeton für tragende Holzkonstruktionen wurden von der Hochschule vorangetrieben und in vielen praktischen Versuchen im Versuchslabor erfolgreich getestet. Die erarbeiteten Ergebnisse sind Grundlagen für die Erstellung dieses ersten Prototyps der Holzbrücke. Das Tragwerk ist als ein Dreigurtträger mit einem untenliegenden gebogenen bzw. segmentierten Rundholzdruckgurt ausgebildet, auf dem die gesamte Last des Brückendecks liegt. Diese Konstruktion hält einer Belastung von mehr als 30 kN, was ca. drei Tonnen entspricht, ohne Probleme stand und leitet diese in die Fundamente ab.