Ein aktuelles Forschungsvorhaben der TUM.wood Gruppe konzentriert sich auf die Weiterentwicklung von Brettsperrholz. Die Herstellung und Verwendung von Brettsperrholz hat in den letzten 20 Jahren exponentiell zugenommen und eine weitere Steigerung ist absehbar. Bisher werden die Bauteile nahezu ausschließlich aus qualitativ hochwertigem Nadelholz gefertigt. Aufgrund des sich abzeichnenden Klimawandels und der damit einhergehenden Umstrukturierung der Wälder, hin zu stabilen Mischbeständen aus Laub und Nadelholz, werden die verknappenden Ressourcen unter erheblichen Preisdruck geraten. Daher ist es notwendig Modifikationen zu entwickeln, um damit die Verwendung von Laubholz sowie bisher wenig genutzter Nadelholzqualitäten zu ermöglichen.
Wegen des großen Produktionsvolumens eignet sich Brettsperrholz in seinen Mittellagen besonders gut zur Aufnahme großer Mengen von Schad- und Restholz, das bisher meist mit geringer Wertschöpfung nur thermisch verwertet oder zur Zelluloseherstellung verwendet wird und so die vorhandenen C-Speicherpotenziale bei weitem nicht ausnutzt. Die Weiterentwicklung zu hybriden Brettsperrholzdecken konzentriert sich außerdem auf die Reduktion der Bauteildicken durch Ausnutzung zweiachsiger Tragwirkung mit und ohne Betonverbund sowie mit und ohne zusätzlicher Brandschutzschichten aus modifiziertem Cottonid. Ergebnis soll die vorwettbewerbliche Entwicklung der Deckensysteme bis zur Marktreife sein. Nach dem Projektstart am 1. März 2021 beginnen nun die ersten groß aufgesetzten Versuchsreihen. Das Projekt fördert die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe.