Die Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen (AKH) und die Initiative pro holzbau hessen fordern eine hessische Holzbauoffensive. Das machten die beiden Verbände bei einem Gespräch mit der Fraktionsspitze von Bündnis 90/Die Grünen des hessischen Landtages am 4. Dezember deutlich.
"Der nachwachsende, nachhaltig bewirtschaftete Rohstoff Holz bietet große Potenziale für eine integrierte Klimaschutzstrategie und die Umsetzung der Energiewende im Gebäudebereich", erklärte Dr. Martin Kraushaar, Hauptgeschäftsführer der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen. "Die Förderung des Planens und Bauens mit Holz würde auch die regionale Wertschöpfung erhöhen" wies Prof. Dr. Achim Vogelsberg, Vorstandsvorsitzender von pro holzbau hessen, auf einen weiteren Vorteil des Baustoffs Holz hin. "In den letzten Jahren wurde aus dem Naturprodukt ein hochleistungsfähiges Bauprodukt, das die Möglichkeiten des Holzbaus revolutionierte", so Vogelsberg weiter. Beide waren sich einig, dass das Land Hessen eine Holzbauoffensive gemeinsam mit starken Partnern initiieren sollte.
Mehr als 42 Prozent der Landesfläche sind mit Wald bedeckt, damit zählt Hessen im bundesweiten Vergleich zu den waldreichsten Bundesländern. Holzbau in Hessen findet überwiegend beim Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern statt. Dort liegt die Holzbauquote bei rund 36 Prozent im Einfamilienhausbau und bei rund 19 Prozent im Zweifamilienhausbau. Im mehrgeschossigen Wohnungsbau (mehr als drei Geschosse) wird nur eine Quote von weniger als 5 Prozent erreicht. Einer Befragung der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen zufolge ging der Anstoß zur Holzbauweise zu 74 Prozent von den Planern aus. Als Gründe für die Holzbauweise wurden zu 68 Prozent sowohl Kosten- und Zeitersparnis als auch Klima- und Umweltschutzgesichtspunkte genannt. Eine Förderung des Holzbaus in Hessen könnte diese Entwicklungen insbesondere im urbanen Kontext unterstützen.