Forst und Holz fordern „Zukunftsoffensive Holzbau“

Fünf Forderungen bei parlamentarischem Frühstück vorgestellt

Beim aktuellen Parlamentarischen Frühstück der Plattform Forst & Holz zu dem Thema "Bauen mit Holz" überreichte deren Sprecher Steffen Rathke der Politik fünf Forderungen, mit denen die Potenziale des Holzbaus künftig noch besser ausgeschöpft werden sollen. Die Forderungen umfassen die Erweiterung von Wohnraum in Ballungszentren, den Klimaschutz, die regionale Wertschöpfung, die Forschungsförderung sowie den Abbau rechtlicher Hemmnisse in bestehenden Gesetzen.

Zwei Referenten beleuchteten bei der Veranstaltung am 23. November 2016 im Reichstag unterschiedliche Aspekte des Holzbaus: Während Jörg-Andreas Krüger vom World Wide Fund For Nature (WWF) einen Schwerpunkt auf die Ökobilanz des Rohstoffes Holz sowie die Prämissen des Klimaschutzplanes legte, stellte Architekt Martin Seelinger die praktischen Aspekte und technischen Möglichkeiten des Bauens mit Holz vor.

Die Beiträge wurden von den anwesenden Mitgliedern des Bundestages sowie den Vertretern der Forst- und Holzbranche positiv aufgenommen und entsprechende Lösungsansätze diskutiert. Gerade mit Blick auf die Reduzierung der CO2-Emissionen kann das Bauen mit Holz einen entscheidenden Beitrag leisten. "Ohne Holzbau werden wir unsere Klimaschutzziele nicht erreichen", so der Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Chris Kühn. "Wir brauchen endlich in Deutschland eine nationale Holzbaustrategie."

In der Diskussion wurde darüber hinaus jedoch auch deutlich, dass die nachhaltige Forst- und Holzwirtschaft nicht nur einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz leistet. Das Bauen mit Holz trägt dazu bei, zentrale Herausforderungen der kommenden Jahre zu meistern: vom Wohnraumbedarf über den Klimawandel bis hin zur Stärkung der ländlichen Räume durch das Cluster Forst und Holz.

"Letztlich stellt sich nicht die Frage, ob Holz eine größere Rolle spielt, sondern welche Rahmenbedingungen die deutsche Forst- und Holzwirtschaft benötigt, um die Potenziale des Holzbaus für die Zukunft zu erschließen", so Steffen Rathke, Sprecher der Plattform Forst & Holz sowie Vizepräsident des Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverbandes

Georg Schirmbeck, Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates bekräftigte, dass dafür ein bedarfsgerechtes Rohholzaufkommen sowie der Erhalt eines nennenswerten Anteils an Nadelholz Grundlagen für den langfristigen Erfolg sind. "Bewirtschaftete Wälder sind das Rückgrat der Klimaschutzleistungen der Forst- und Holzwirtschaft und ermöglichen eine unumstritten gute Treibhausgasbilanz für den weiteren Holzbau.

"Die Zukunftsoffensive Holzbau ist eine gemeinsame Initiative der Plattform Forst & Holz und dem WWF. Jörg-Andreas Krüger, Bereichsleiter Biodiversität des WWF dazu: "Alle gesellschaftlichen Ebenen sind gefordert, ressourcen- und klimaschonendes Bauen voranzubringen. Bestehende rechtliche Hemmnisse sollten daher schnellstmöglich abgebaut werden."Eine klimagerechte Politik sollte künftig nicht nur Energieeinsparung oder Wärmeeffizienz vorantreiben, sondern die gesamte Treibhausgasbilanz von Produkten (Product Carbon Footprint) betrachten. Ein Anfang wäre beispielsweise eine CO2-Einsparverordnung im Bausegment - denn hier ist Holz anderen Baumaterialien im wahrsten Sinne des Wortes "haushoch" überlegen.

Steffen Rathke überreichte der Politik fünf Forderungen zur Holzbauoffensive. (Foto: Plattform Forst & Holz)