Vor zahlreichen Abgeordneten des Deutschen Bundestags hat die Plattform Forst & Holz am 10. Juni die Forschungsagenda des forst- und holzbasierten Sektors vorgestellt. Vertreter des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR), des Deutschen Forstwirtschaftsrates (DFWR) und Experten des Forschungsnetzwerks "Forst-based Sector Technology Platform" (FTP) informierten über Chancen für Klimaschutz, Energiewende und eine nachhaltige biobasierte Wirtschaft. Das Ergebnis: Die Branche bietet zahlreiche Lösungsansätze, braucht jedoch den politischen Willen, diese auch umzusetzen.
Große Potenziale würden insbesondere beim Städtebau mit Holz sowie bei der effizienten Nutzung des Rohstoffs gesehen. "Die Deutsche Forschungsagenda liefert Politik und Wissenschaft eine klare Vorstellung über die Herausforderungen und Forschungsziele des Sektors", meinte Professor Konstantin von Teuffel, Direktor der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg und Vorsitzender des Steuerungsgremiums der FTP Deutschland.
Professor Dr. Klaus Richter, Leiter der Holzforschung München, ergänzte die Ausführungen durch eine Analyse der aktuellen Forschungssituation innerhalb des Sektors sowie des zukünftigen wissenschaftlichen Bedarfs. "Unser übergeordnetes Ziel ist es, die Holzbauweise in Städten weiter voranzutreiben und damit salonfähig zu machen", fasste DHWR-Präsident Xaver Haas den derzeit wichtigsten Forschungsschwerpunkt des Dachverbandes zusammen. "Ob bei Klimaschutz, Energiewende oder der Umsetzung einer nachhaltigen biobasierten Wirtschaft: Die Branche bietet ein enormes Potenzial zur Lösung aktueller politischer Herausforderungen."
Um die volle Wirkung des nachwachsenden Rohstoffes Holz entfalten zu können, bedürfe es jedoch weiterer Forschungsanstrengungen insbesondere in den Bereichen Bauen mit Holz, Ressourcen- und Energieeffizienz oder Nutzung von Sekundärrohstoffen. "Es liegt auf der Hand, dass ein überwiegend klein- und mittelständisch strukturierter Wirtschaftssektor bei gleichzeitig großem Lösungspotenzial in seinen Forschungsanstrengungen nicht allein gelassen werden darf", stellte Georg Schirmbeck, Präsident des DFWR, fest. Mehr denn je sollte daher auch seitens der Politik die Möglichkeit einer stärkeren öffentlichen Unterstützung durch Ausweitung gezielter Förderprogramme in Betracht gezogen werden.
Die Deutsche Forschungsagenda wurde in einem mehrmonatigen Beratungs- und Konsultationsprozess mit Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft unter Koordination und Moderation der FTP Deutschland erarbeitet. Die ausführliche Fassung der Agenda informiertin sieben strategischen Handlungsfeldern über Lösungsperspektiven bezüglich der zentralen gesellschaftlichen Zukunftsfragen.