Erfolg bei Holzbau kompakt in Augsburg setzt sich fort

Vortragsreihe punktet an vier Abenden bei Fachpublikum

Die Vortragsreihe "Holzbau kompakt" ist inzwischen ein fest etabliertes Konzept des Netzwerks Holzbau im Wirtschaftsraum Augsburg. Der fünfte Durchgang im Herbst 2015 konnte wieder zahlreiche interessierte Zuhörer in die Hochschule Augsburg locken. Praxisnah und kompakt gestalteten die Referenten die Seminarabende und unterstrichen ihr Fachwissen mit aktuellen Beispielen.

Aus der Praxis für die Praxis lautet der Leitfaden der Veranstaltungsreihe, die in diesem Jahr von rund 230 Teilnehmern besucht wurde. Die hohe Dichte an Holzbauunternehmen, Architekten, Bauingenieuren und Nachwuchsfachkräften im Wirtschaftsraum Augsburg sowie das stets vielseitig zusammengestellte und hochkarätig besetzte Vortragsprogramm erklären das große Interesse an der Veranstaltungsreihe. An vier Abenden referierten Experten zu unterschiedlichen Themen des Holzbaus und präsentierten erfolgreiche Beispiele aus der Praxis. Im Anschluss an die Präsentationen diskutierten die Teilnehmer angeregt über die aktuellen Entwicklungen.

Dass Maschinentechnik etwas mit Holzbau zu tun hat, bewies Dipl.-Ing. Walter Fahrenschon, Geschäftsführer für Vertrieb, Marketing und Service bei der Hans Hundegger AG in Hawangen. Unter dem Titel "Innovationen für den Holzbau - Chancen und Möglichkeiten moderner Maschinentechnik" gab er seine über 25 Jahre gesammelten Erfahrungen im Bereich Holzbearbeitungsmaschinen weiter und zeigte die Wichtigkeit des Zusammenspiels von Material und Werkzeug, von Holzbau und Maschinenbau auf. Die Firma Hundegger ist Weltmarktführer für CNC-Abbundmaschinentechnologie, ohne die der moderne Holzbau nicht oder nur schwer vorstellbar wäre.

Dr.-Ing. Dirk Kruse von der Dehne, Kruse Brandschutzingenieure GmbH & Co. KG erläuterte am zweiten Vortragsabend das große Potential für die Holzbauweise bei Aufstockungen. "Im Gegensatz zum Neubau verbraucht eine Aufstockung weniger Ressourcen und schont folglich die Umwelt", so der Referent. Zudem zeigte er auf, dass Brandschutzanforderungen im Rahmen angepasster Brandschutzkonzepte realisierbar sind und unterstrich die Notwendigkeit einer sorgfältigen Planung, um das große Potential von Aufstockungen für die Holzbauweise ausschöpfen zu können.

Am dritten Abend in der Hochschule Augsburg wurde es international: Prof. Dr. Andrea Frangi von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich war angereist, um das "ETH House of Natural Resources" vorzustellen. Das ETH Forschungslabor ist ein Leuchtturmprojekt für das Bauen mit Laubholz. Die Tragstruktur besteht aus einem vorgespannten Holzrahmen aus Esche und zeichnet sich durch einen hohen Vorfertigungsgrad und zeitsparendes Zusammenfügen auf der Baustelle aus. Beim Bau kamen zudem erstmals neuartige Holz-Beton-Verbunddecken mit Furnierschichtholzplatten aus Buche zum Einsatz. Insgesamt ist der Bau selbst ein Forschungsprojekt, das auch in Zukunft interessante Ergebnisse für das Bauen mit Laubholz liefern wird.

Den Abschluss der diesjährigen Holzbau Kompakt Veranstaltungsreihe bildete der Vortrag von Prüfingenieur Dipl.-Ing. (Univ.) Markus Bernhard von der IngPunkt GmbH in Augsburg. Er referierte über den Sinn und Unsinn des Einsatzes von Programmen für die Berechnung und Konstruktion im Holzbau. Dem Holzbau stehen heutzutage diverse Computerprogramme zur Planung und Berechnung von Objekten zur Verfügung. An Beispielprojekten aus seiner langjährigen Tätigkeit als Prüfingenieur erläuterte der Referent, wie die Berechnungen solcher reinen "Schreibtischkonstruktionen" in der Umsetzung an ihre Grenzen stoßen.

Praxisnahe Seminare bildeten den Kern der Vortragsreihe "Holzbau kompakt" in Augsburg. (Foto: Regio Augsburg)