Vitamine, Medikamente, Lösungsmittel, Pflanzenschutzmittel und Polymere ließen sich in Zukunft auch aus Holzabfällen herstellen und könnten Erdöl auf diese Weise ersetzen. Dies zeigte ein internationales Forscherteam unter der Leitung von Wissenschaftlern der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich auf. Sie fanden einen alternativen Herstellungsweg für die bedeutende Grundchemikalie Bernsteinsäure.
Wie die Forscher in einer umfassenden Ökobilanz zeigen, lässt sich die Bernsteinsäure mithilfe von Bakterien wirtschaftlich, umweltfreundlich und sicher aus Biomasse herstellen. Als geeignete Ausgangsstoffe können Holz- oder Zelluloseabfälle fungieren. Bei Simulationen im Labor zeigte sich, dass je nach verwendeten Bakterien und Prozessen die biotechnologische Herstellung aus Holzabfällen im Vergleich zur konventionellen aus Erdöl entweder deutlich günstiger oder deutlich umweltfreundlicher ist.
Bei der Erstellung der Ökobilanzen zogen die Wissenschaftler die gesamte für die Herstellung benötigte Energie heran, inklusive des indirekten Energiebedarfs für die Herstellung von Vorprodukten, Infrastruktur und Abfallentsorgung. Die Umweltbelastung ist damit um bis zu 28 % niedriger als bei Herstellung von Bernsteinsäure aus Erdöl, und das bei vergleichbaren Kosten.