Modulares Bauen für bezahlbares Wohnen

Teilnahmewettbewerb "Serielles Bauen" mit hoher Beteiligung von Bundesbauministerium und Wohnungswirtschaft

Schneller, kostengünstiger und in hoher Qualität neue Wohnungen bauen: Das europaweite Ausschreibungsverfahren für seriellen Wohnungsbau, das vom Bundesbauministerium (BMUB) und dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer und der Bauindustrie Ende Juni gestartet wurde, ist in kurzer Zeit auf ein breites Interesse gestoßen. Über 40 Bieter und Bietergemeinschaften haben bei der offiziellen Vergabestelle, dem GdW, bis zur Anmeldefrist ihre Bewerbung für den Teilnahmewettbewerb um innovative Konzepte des seriellen und modularen Wohnungsbaus abgegeben.

Laut Bundesbauministerium können serielle und modulare Bauweisen einen Beitrag dazu leisten, die Baukosten zu verringern und mehr bezahlbare Wohnungen zu schaffen. An solche Konzepte stelle man hohe architektonische und städtebauliche Anforderungen. Daher sei man sehr gespannt, welche Gebäudekonzepte von Planern und Baufirmen eingereicht werden, die zur Angebotserstellung aufgefordert werden. Und laut GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen sei der Bau preisgünstiger Wohnungen in hoher Qualität anhand neuer serieller Konzepte ein wichtiger Baustein für mehr bezahlbares Wohnen in Deutschland. Ziel sei es, neu gebaute Mietwohnungen auch ohne Förderung für die Mitte der Bevölkerung wieder bezahlbar zu machen.

Bis Ende August werden die Bieter und Bietergemeinschaften, die sich bei dem Ausschreibungsverfahren beworben haben, informiert, ob sie mit ihren innovativen Konzepten für eine Teilnahme ausgewählt wurden. Bis zum 27. Oktober 2017, 12:00 Uhr, müssen die ausgewählten maximal 15 Teilnehmer dann ihre konkreten Angebote für seriellen und modularen Wohnungsbau einreichen. Die Bewertung der Angebote erfolgt nach speziell ausgearbeiteten Kriterien durch ein eigens einberufenes Bewertungsgremium, das sich aus Experten der Bau- und Wohnungswirtschaft, Forschung und des Bundesbauministeriums zusammensetzt.

Ziel ist es, im Frühjahr 2018 eine Rahmenvereinbarung über den Neubau von mehrgeschossigen Wohngebäuden in serieller und modularer Bauweise mit insgesamt fünf bis zehn Bietergemeinschaften aus Planung und Ausführung abzuschließen. Das bietet insbesondere öffentlichen Wohnungsunternehmen den Vorteil, konkrete Angebote aus der Rahmenvereinbarung mittels Einzelaufträgen direkt zu realisieren - zu einem festen Preis, der alle Kosten bis auf die lokale Anpassung umfasst. Die Vorlaufzeiten für Bauvorhaben sollten sich durch dieses Verfahren wesentlich verkürzen.

Die Partner aus dem Bündnis für bezahlbares Wohnen und Bauen setzen mit dem erstmals gemeinsam von Bauplaner- und Ausführerseite durchgeführten Ausschreibungsverfahren ein wesentliches Ergebnis der Baukostensenkungskommission um. Angesichts des sich verschärfenden Wohnungsmangels in vielen deutschen Großstädten gilt es, das Angebot preisgünstiger Wohnungen in Deutschland zu vergrößern. Serieller und modularer Wohnungsbau sind dafür ein wichtiger Teil der Lösungsstrategie.