Fast jedes dritte Bauprojekt enthält Fertigbauteile

Studie stellt Ergebnisse einer Befragung von mehr als 1200 europäischen Architekten vor

In europäischen Bauprojekten kommen immer mehr Fertigbauteile zum Einsatz: So hat sich der Fertigbauanteil am gesamteuropäischen Projektvolumen der Architekten im Jahr 2019 um 4 Prozent erhöht. Das teilt das Marktforschungsunternehmen Bauinfoconsult aus Düsseldorf nach Auswertung seines Architektenbarometers mit.

Danach gehen die Planer für 2020 und 2025 von einem ungebrochenen Wachstumstrend aus. Für das Architektenbarometer wurden 1.274 Architekten Ende 2019 in telefonischen Interviews eingehend zur Fertigteilbauweise befragt. Dabei ging es auch um den Anteil von Fertigbauelementen am eigenen Projektvolumen. Im Durchschnitt betrugen demnach 28 Prozent aller Bauprojekte der Befragten Elemente der Fertigteilbauweise. Im Jahr zuvor waren es noch 24 Prozent.

Am häufigsten arbeiten die Architekten in ihren Projekten nach wie vor mit sogenannten unfertigen Elementen, also vorgefertigten Elementen wie Fertigböden, Dachelemente oder Fassaden ohne Isolierung. Die Verwendung solcher Elemente hat 2019 auch im Vergleich mit den Vorjahren am meisten zugelegt.

Weniger als halb so häufig wurden 2019 dagegen vorgefertigte Paneelsysteme eingesetzt, d. h. Fertigbauelemente, bei denen Isolierung, Fenster oder Installationselemente bereits komplett eingebaut sind. Dieser Art von Fertigbauteilen wird von den Architekten allerdings das höchste  Wachstumspotenzial zugetraut.

Ebenfalls in der Praxis noch selten sind modulare Gebäude aus volumetrischen Elementen wie komplett vorgefertigten Dachgauben, Badezimmern und Küchen oder sogar ganze Gebäude, die vormontiert und inklusive Leitungen und Installationen angebracht werden können.

Alles in allem gehen die Architekten von einem stabilen Wachstumstrend aus: So schätzen sie den Fertigbauanteil in ihren Projekten für das laufende Jahr 2020 auf 32 Prozent und für 2025 auf 37 Prozent. Begründet werden diese Erwartungen mit den aktuellen Branchenentwicklungen: So ist das Bedürfnis nach schnellen Lösungen aufgrund des erhöhten Baubedarfs aktuell sehr hoch. Zudem versprechen sich nicht wenige in der Branche durch den Einsatz von mehr industriell vorgefertigten Bauschritten einen Ausweg aus der Fachkräftekrise am europäischen Bau.

Zudem begünstigt die BIM-Bauweise den Einsatz von Bauelementen: Laut Befragungsergebnis lag im Jahr 2019 der Anteil der BIM-Bauprojekte europäischer Architekten, in denen Fertigbauteile eine Rolle spielten, bei 19 Prozent.

(© BauInfoConsult)