Die Berlin Metropolitan School (BMS) wurde 2004 gegründet und nutzt ein Bestandsgebäude innerhalb des Flächendenkmals „Spandauer Vorstadt“ in Berlin-Mitte, das 1987 als industriell vorgefertigter DDR-Systembau errichtet wurde. Um einen großzügigen Schulhof im Blockinneren gruppieren sich insgesamt vier Gebäudeteile.
Um das moderne Lehrkonzept der BMS räumlich besser umsetzen sowie die neu konzipierte Oberstufe unterbringen zu können, war eine Erweiterung des Flächenangebots notwendig. Mit differenzierten Raumqualitäten wurden Orte für Gemeinschaft, Rückzug, selbstständiges Lernen und Gruppenarbeiten geschaffen.
Der nachhaltige Baustoff Holz, im Inneren sichtbar belassen, schafft eine angenehme und gesunde Raumqualität für die Lernenden und Lehrenden. Die äußere Kupferverkleidung der Dachaufbauten, die sich farblich an die Ziegelästhetik des Bestands angleicht und zugleich die neue Intervention ablesbar macht, „fließt“ quasi vom Dach bis auf die Straße hinunter. Die Verwendung eines Halbedelmetalls ist inspiriert von 'Kintsugi', der japanischen Kunstform, bei der die Verwendung von Edelmetallen die Reparatur eines Bruchs zum ästhetischen Prinzip erhebt.
Die Baumaßnahme erfolgte während des laufenden Schulbetriebs. Möglich wurde dies durch den hohen Grad der Vorfertigung der aufgesetzten Holzkonstruktion, die phasenweise realisiert wurde. Aufgrund des geringen Eigengewichts waren keine zusätzlichen Fundamente oder Eingriffe am Tragwerk der bestehenden Plattenbauten notwendig.
Bauherr: Berlin Metropolitan School
Architekten: Sauerbruch Hutton, Berlin
Tragwerksplaner: ANDREASKUELICH Ingenieurbüro Berlin
Holzbau: Kai Vater Zimmerei & Holzbau, Lutherstadt Wittenberg
Vorfertigung: ZÜBLIN TIMBER GmbH, Aichach