Einfamilienwohnhaus Haus29

Wolfhagen

© Nina und Michael Bohl

Einfamilienhaus Haus29

Bauherr:                       

Nina und Michael Bohl, Wolfhagen

Architektur:                              

Dipl. Ing. M. Sc. Architektin Nina Bohl                           

Dipl. Ing. M. Sc. Architekt Michael Bohl

Bildrechte: Nina und Michael Bohl, Wolfhagen

Statik:        Reitz und Pristl Ingenieurgesellschaft mbh

Holzbau:    Dirk Marx  I  Zimmermeister und Restaurator  I  37688 Beverungen

Bauzeit:     März 2019 - Oktober 2019

Das zweigeschossige Einfamilienhaus steht im Neubaugebiet der nordhessischen Kleinstadt Wolfhagen. Es ist mit den Wohnräumen nach Süd-Westen ausgerichtet, sodass der Fortlauf der Sonne ganztägig für einen unterschiedlichen Sonneneinfall sorgt. Ohne Dachüberstand und durch klare, reduzierte Details entsteht ein skulpturaler Charakter, der durch die dunkle Fassade unterstrichen wird.

Die Fassade ist in sägerauer heimischer Lärche in drei unterschiedlichen Brettbreiten ausgeführt. Sie ist mit einer dunkelgrauen Farbbeschichtung versehen, welche die natürliche Maserung und raue Struktur der Lärchenbretter sichtbar lässt. Bei der Fassadengestaltung wurde bewusst auf durchgehende Brettlängen ohne horizontale Stöße geachtet. Alle Detailpunkte wie Fensterbänke, Blendrahmen, Schornstein und die Dachentwässerung sind in mattem Schwarz gehalten. Als Dacheindeckung wurden ebenfalls schwarze Beton-Flachziegel verwendet. Durch den kompakten, schmalen Baukörper und die zentrierte Anordnung der Sanitärbereiche ließen sich die Baukosten reduzieren. Die exakt auf die Fassadengliederung abgestimmen Fenster besitzen nur wenig unterschiedliche Formate. Auf eine Unterkellerung wurde verzichtet.

Beheizt wird das Gebäude über eine Brennstoffzelle, die durch den vorhandenen Erdgas-Anschluss ebenfalls den Strom produziert. Im Außenbereich wird das Regenwasser in einer Zisterne gesammelt und dient der Gartenbewässerung.

Außen- und Innenwände des Hauses sind in Holzrahmenbauweise gefertigt. Das Dach ist in gleichem Aufbau ausgeführt, als Eindeckung wurde ein Flachbeton-Ziegel gewählt. Durch detaillierte Planung und Vorfertigung in der Zimmerei ließen sich Kosten verringern und die Bauzeit verkürzen. Das Haus steht ist auf einer Stahlbeton-Bodenplatte mit umlaufender Betonaufkantung. Die Geschossdecke besteht aus 20 cm dicken Brettschichtholzelementen.

Der Wandaufbau

Lärchenfassade:            26 mm

Traglattung:                 40 mm

Konterlattung:             40 mm

Holzweichfaserplatte    60 mm

Holzrahmen (inkl. Einblasdämmung)  160 mm

Installationsebene                              40 mm

Die Decke besteht aus Brettschichtholz-Elementen 200 mm, welche unterseitig sichtbar gelassen und leicht weiß lasiert wurden, um die Maserung zu erhalten. Die Deckenelemente sind bis 5,50 m frei gespannt. Auch statisch erforderliche Überleger an den großen Schiebeelementen oder der auskragenden Eingangsnische sind aus Holz gefertigt.

Die Fassade besteht aus sägerauer heimischer Lärche. Die Bretter in 7, 10 und 13 cm Breite sind auf der Traglattung befestigt, hinter der Fassade ist noch eine schwarze Fassadenbahn als Wind- und Wetterschutz angebracht. Die Fassade ist exakt auf alle Öffnungen des Hauses abgestimmt. Horizontale Brettstöße wurden vermieden, da ausnahmslos durchgehende Bretter zum Einsatz kamen – bis zur Länge von ca. 6.30 m. Die Fassade wurde zweimal grundiert und zweimal mit einem dunkelgrauen Anstrich versehen.