Seniorentreff Reinbek

21465 Reinbek

Städte und Kommunen sehen sich gefordert, auch älteren Menschen mehr Raum anzubieten. Bauten dieser Art benötigen eine hohe Aufenthaltsqualität, die sich wie bei dem Seniorentreff in Reinbek über die Gestaltung und die Materialität vorbildlich erreichen lässt. Die in modularer Bauweise konzipierte und mittels vorgefertigter Holzrahmenelemente in kurzer Zeit errichtete Versammlungsstätte wird seit ihrer Eröffnung von unterschiedlichsten Seniorengruppen für Gymnastik, Bridge und Vorträge intensiv genutzt.

Im Zentrum des Gebäudes befindet sich ein großer Veranstaltungssaal, der sich flexibel auch in vier kleinere Räume unterteilen lässt. Ihn umgibt ein Erschließungsring, welcher auf der Westseite zu einer gedeckten Terrasse ausformuliert ist. Nördlich gelegen befinden sich Küche und Sanitärräume, Richtung Osten sind Büro- und Schulungsräume angeordnet. Im konstruktiven Zwischenraum zwischen Gang und Saal befinden sich Einbauschränke zur Lagerung. Der Eingang und ein überdachter Außenraum finden sich an der Südseite des Gebäudes.

Im Gegensatz zu den umlaufenden Räumen ist die Decke des Saals als überhöhte Kassettendecke ausgeführt, die über Oberlichter das Tageslicht einfallen lässt. Eine Glaswand trennt den Saal von seinem Erschließungsring, über den auch die übrigen Räume erreicht werden. Auf diese Weise ist das gesamte Gebäude von Tageslicht durchflutet. Die einfache Formensprache und Reduzierung auf wenige gestalterische Elemente sowie der wohlüberlegte Einsatz der Materialien führt zu einer behaglichen Atmosphäre und bietet so den angemessenen Rahmen für eine flexible Nutzung des Gebäudes.

Analog zu dem nordöstlichen "Raum-Winkel" befindet sich im Außenbereich der großzügige "Terrassen-Winkel" auf der Südwestseite. Das Gebäude wird in modularer Bauweise konzipiert und errichtet. Es besteht aus vorgefertigten Holztafelelementen. Eine Unterkellerung ist nicht vorgesehen. Als Gründung wurden Streifenfundamente vorgeschlagen. Diese Maßnahmen helfen eine wirtschaftliche Realisierung zu gewährleisten (effiziente Planung und kurze Bauzeit).

Sämtliche Materialien (vorzugsweise Holz, Beton Glas, Stahl) werden in ihrer natürlichen Eigenschaft eingesetzt und gezeigt. Die Ehrlichkeit dem Material gegenüber ist Teil des architektonischen Konzepts. Die einfache Formensprache und Reduzierung auf wenige gestalterische Elemente sowie der wohlüberlegte Einsatz der Materialien führt zu einer beruhigenden Atmosphäre und bietet so den angemessenen Rahmen für eine flexible Nutzung des Gebäudes.

Durch die modulartige Konzeption besteht ein hohes Maß an Flexibilität in Hinblick auf Erweiterung und/oder alternative Nutzung. So bietet das definierte Baufeld genügend Spielraum für eine mögliche spätere Nachverdichtung. Diese wird hier nach Süden hin vorgeschlagen. Flexible Trennwände ermöglichen ein einfaches Zusammenschalten mehrerer Räume. Gleiche Raumtiefen erhöhen die Flexibilität zudem.

Adresse
Schulstrasse 7
21465 Reinbek

Bundesland
Schleswig-Holstein

Bauherren
Stadt Reinbek und Ulrich-Rickertsen Stiftung

Architekten
MGF Architekten
Augustenstraße 87
70197 Stuttgart
www.mgf-architekten.de

Tragwerksplaner (Holzbau)
merz kley partner, Dornbirn (A)
www.mkp-ing.com

Bauausführung
Holzbau Pagels GmbH, Bad Segeberg
www.holzbau-pagels.de

Baujahr
2008

Auszeichnungen
Deutscher Holzbaupreis 2011 - Engere Wahl

Ansprechpartner
MGF Architekten, Stuttgart
Dipl.-Ing. Josef Hämmerl, Dipl.-Ing. Jan Kliebe
Tel.: 711 / 50 53 06 80
info(at)mgf-architekten.de

Fotograf
Martin Böttcher, Hamburg

Gebäudeart
Sozialgebäude

Bauweise
Holzbauweise

Objektdaten
BGF 580 m2
BRI 2.460 m3
Baukosten gesamt € 1,1 Mio.

Konstruktion
Modulare Bauweise, vorgefertigte Holztafelelemente

Energiekonzept
Nach EnEV