Das Gebäude ersetzt einen maroden Hof aus der Nachkriegszeit und bildet den Auftakt zu einer Heimanlage mit Schule und weiteren Wohngebäuden aus den 1960er Jahren. Der Baukörper bezieht sich formal auf die Typologie der Einfirsthöfe des Münchner Voralpenlandes und übernimmt deren Gliederung und Struktur, ohne sich jedoch den umliegenden Höfen anzugleichen.
Über einem massiven Sockelgeschoss wurde eine zweigeschossige Fassade in Holztafelbauweise mit vorgehängten, zementgebundenen Faserplatten errichtet. Das scheinbar über dem Gebäude schwebende Satteldach ist als hinterlüftetes Kaltdach ausgebildet. Es besteht aus mit Titanzink eingedeckten Dickholzplatten, die auf Brettschichtholz-Bindern liegen und weit auskragen, um auch als Sonnen- und Witterungsschutz für die Fassade zu dienen.
Die Aufenthaltsräume und alle elf Einzel- und Doppelzimmer der zwei Wohngruppen werden nach Süden mit Blick über das "Goldene Tal" und die Alpenlandschaft angeordnet. Im Sockelgeschoss befinden sich der Therapieraum für die Jugendlichen sowie Technik- und Nebenräume. Deutlich ablesbar werden die Erschließung, Bäder und Nebenzonen in dem eingeschobenen, massiv errichteten Kubus auf der Nordseite untergebracht.
Die intensive rote Farbigkeit des Kubus wird in das Innere des Gebäudes weitergeführt. Der helle Erschließungsflur erweitert sich jeweils an den Kopfenden und schafft dadurch halböffentliche Bereiche vor den Zimmern mit Ausblicken über die Landschaft. Die raumhohen Türen und Fenster und der durchgängige Holzboden lassen eine gewisse Großzügigkeit in den Wohnbereichen entstehen.
Adresse
Westerhammerstraße 31
83629 Weyarn-Hollzolling
Bundesland
Bayern
Bauherr
Berufsbildungswerk Stiftung St. Zeno
Architekt
Landau + Kindelbacher
Tattenbachstraße 18
80538 München
www.landaukindelbacher.de
Tragwerksplaner
Guggenbichler + Wagenstaller
Prinzregentenstraße 53
83022 Rosenheim
Ausführung
Zimmerei Höß
Hauptstraße 2
83629 Großseeham
Baujahr
2000
Ansprechpartner
Stiftung St. Zeno Berufsbildungswerk
info(at)bbw-kirchseeon.de
Fotograf
Klaus-Reiner Klebe
Objektdaten
Bruttorauminhalt 2.071,80 m3, Hauptnutzfläche 603 m2
Bauweise
Holztafelbauweise
Konstruktion
Massives Sockelgeschoss, zweigeschossige Fassade mit vorgehängten zementgebundenen Faserplatten; hinterlüftetes Kaltdach mit Dickholzplatten auf Brettschichtholz-Bindern
Technische Ausstattung
Fußbodenheizung
Energiekonzept
Konventioneller Energiehaushalt