Reithalle Offenhausen

Für den Gestütshof Offenhausen sollte eine Reithalle mit einer Reitfläche von 60 x 20 m errichtet werden. Der Standort liegt am Hang südlich der ehemaligen Klosteranlage. Auf der Südseite der Halle schließen Weideflächen für Pferde an.

Die Reithalle wurde in Nordost-Südwestrichtung oberhalb des vorhandenen Wirtschaftswegs errichtet. Die Halle ist nahezu parallel zu den Höhenlinien in das Hanggrundstück eingefügt, so dass das vorhandene Gelände am Anschluss an die Halle nur geringfügig angepasst werden muss. Die Bauform wird von der Hangsituation abgeleitet - die Reithalle erhielt ein parallel zum Hang ansteigendes Pultdach. Die Ansichtsfläche des Pultdaches wird durch ein von der Südseite ansteigendes Gegenpult reduziert, an dessen Nordseite ein Oberlichtband angeordnet wird. Durch das Gegenpult erhält die Halle an der Südseite ein schlankes Erscheinungsbild, das sich harmonisch in den Hang integriert. Die Halle wird vom Wirtschaftsweg über eine leicht ansteigende Rampe erreicht. Aufgrund der Hangsituation werden alle Zugänge in die Halle auf der Nordseite angeordnet.

Der Grundriss der Halle ist in drei Bereiche aufgeteilt - auf der Westseite der Zugang für die Pferde und die Arbeitsräume der Mitarbeiter, in der Mitte die Reitfläche und auf der Ostseite der Zuschauerbereich. Die beiden Bereiche sind über einen Verbindungsgang entlang der Nordseite der Reitfläche miteinander verbunden.

Die Reithalle soll zur freien Landschaft hin den Charakter einer Feldscheune erhalten. An der Eingangsfassade sind große Glasflächen, um einerseits den Blick in die Halle und andererseits die Aussicht aus dem Innenraum auf die historische Klosteranlage zu ermöglichen. Alle Fassaden sind mit einer flächigen Holzschalung aus sägerauher Douglasie ausgeführt. Um eine gleichmäßige Bewitterung der Fassaden zu erhalten, wurde auf Dachüberstände verzichtet. Die Pultdächer sind mit Faserzementwellplatten gedeckt.

Die Belichtung der Halle erfolgt über Fensterbänder an der Nord- und der Südfassade. An der Südfassade erhalten die Fenster einen Blendschutz aus Holzlamellen. Zusätzlich wird die Halle über das Oberlichtband am First des Gegenpultes belichtet.

Die Halle wird über Lüftungsschlitze in der Fassade unterhalb der Traufe an der Nordfassade natürlich belüftet. Die Abluft wird über Lüftungsschlitze am First und am Oberlichtband abgeführt.

Adresse
Klosterhof
72532 Gomadingen

Bundesland
Baden-Württemberg

Bauherr
Land Baden-Württemberg

Architekten
Ackermann + Raff GmbH & Co. KG
Eugenstraße 2
72072 Tübingen
www.ackermann-raff.de

Tragwerksplanung und Bauausführung
Schlosser GmbH
Industriestraße 17-23
73489 Jagstzell
www.schlosser-holzbau.de

Baujahr
2010 bis 2011

Auszeichnungen
Anerkennung Holzbaupreis Baden-Württemberg 2012

Ansprechpartner
Ackermann + Raff Architekten
Walter Fritz
Tel.: 07071 / 3303020

Fotograf
Thomas Herrmann, Stuttgart

Gebäudeart
Reithalle

Objektdaten
Bruttogrundfläche 1.680 m², Bruttorauminhalt 14.860 m³

Konstruktion
Die hangseitigen Stützwände, die Stützen auf der Südseite und die Sockel für das Holztragwerk werden in Sichtbeton ausgeführt. Das Pultdach wird von Brettschichtholzträgern getragen, die an der Unterseite fischbauchartig gebogen sind. Die Dachflächen sind innenseitig flächenbündig verkleidet. Die Außenwände werden in Holzständerbauweise ausgeführt.