Im Berliner Stadtbezirk Mitte nahe dem Hauptbahnhof steht dieses siebengeschossige Wohngebäude - in einer Straße, welche frei von Altbaubestand ist und mithin als Berliner Blockrand unter Beachtung der "Berliner Traufhöhe" komplett neu bebaut wird. Die Maßgabe der Investoren war es, Wohnungen mit größtmöglicher Flexibilität und Individualität zu gestalten und trotzdem den holzbauspezifischen Vorfertigungsgrad so hoch wie möglich zu halten.
Das Ergebnis ist ein Baukörper von 14 x 16 Metern mit einem erstmalig innen liegenden Sicherheitstreppenhaus und 7 unterschiedlichen Wohnungsgrundrissen. Die Außenwände bestehen aus einer hochwärmegedämmten K²60- Holzrahmenkonstruktion, die komplett - auch inklusive Fenster - vorgefertigt über die gesamte Hausbreite von 16 Metern auf die Baustelle geliefert und dort ohne Zwischenlagerung montiert wurden. Lediglich die hinterlüftete Eternitfassade wurde noch vor Ort verarbeitet.
Die Decken bestehen aus einer verlorenen und sichtbar bleibenden CLT-Plattenschalung mit einer darüber liegenden Ortbetondecke, um den erhöhten Anforderungen der Investoren an den Schallschutz gerecht zu werden. Die Aussteifung erfolgt lediglich über das Treppenhaus und die beiden Brandwände. Der gestalterische Grundansatz bei diesem Gebäude bestand darin, die Hybridkonstruktion (Holz, Beton) auch in den Innenräumen zu verdeutlichen.
Mit einer Höhe von 19,65 m zählt das Wohnhaus zur Gebäudeklasse 5. Die Wohnungen sollten mit größtmöglicher Flexibilität und Individualität gestaltet sein und den holzbauspezifischen Vorfertigungsgrad so hoch wie möglich halten. Obwohl die Berliner Bauordnung einen wesentlichem Holzbauanteil nur bis Gebäudeklasse 4 (bis 13 m) erlaubt, ließ sich die Abweichung durch ein objektbezogenes Brandschutzkonzept kompensieren.
Bei dem siebengeschossigen Hybridbau bestehen Brandwände, Treppenhaus, Aufzugsschacht und zwei Versorgungsschächte aus Stahlbeton. Die Außenwände wurden aus Stahlstützen und -unterzügen konstruiert, deren Zwischenräume mit einer vorgefertigten, 24 cm dicken hochwärmegedämmten K260-Holzrahmenkonstruktion ausgefüllt sind.
Die Geschossdecken bestehen aus einer Brettsperrholzschicht mit darüber liegender Ortbetonschicht, um den erhöhten Anforderungen an den Schallschutz gerecht zu werden. Das Holz wurde als verlorene Schalung eingesetzt, um als sichtbares Element raumgestaltend zu wirken. Der gestalterische Grundansatz bei diesem Gebäude bestand darin, die Hybridkonstruktion (Holz, Beton) auch in den Innenräumen zu verdeutlichen.
Adresse
Boyenstraße 26
10115 Berlin
Bundesland
Berlin
Bauherrin
b26 GbR, Berlin
Architekten
Kaden Klingbeil Architekten, Berlin
Tragwerksplaner (Holzbau:)
Ingenieurbüro Buhr GmbH, Lohne
www.ing-buhr.de
Bauausführung
Zimmerei Sieveke GmbH, Lohne
www.sieveke.de
Baujahr
2012
Auszeichnungen
Deutscher Holzbaupreis 2013 (Engere Wahl)
Ansprechpartner
Tom Kaden
Tel.: 030 / 48 62 46 62
info@kadenundpartner.de
Esmarchstraße 3
10407 Berlin
Fotograf
Bernd Borchardt, Berlin
Gebäudeart
Wohngebäude
Bauweise
Holzrahmenbau mit Stahlträgern und Unterzügen und einer Abwandlung von HBV Decken
Konstruktion
Die Außenwände werden als Holzrahmenkonstruktion mit Mineralwolle-Volldämmung und einer Kapselung in K260-Qualität, innen GF-Platten und außen Steinwolledämmplatten mit hinterlüfteter Eternitfassade ausgeführt. Die erforderlichen Brandwände sowie der Aufzugsschacht werden in Stahlbeton ausgeführt. Geschossdecken und Flachdach / Dachterrasse werden als Holzverbunddecken ausgeführt. Die Holzuntersicht der Decken bleibt erhalten.
Technische Ausstattung
Heizkessel, Fußbodenheizung
Energiekonzept
Kfw 55
Besonderheiten
Eternitfassade K260 gekapselt