Woodscraper in Wolfsburg

Ganzheitliches Konzept für Wohnhochhäuser

Die 1938 als Sitz des Volkswagenwerks gegründete Stadt Wolfsburg gilt bisher nicht als Hochburg des Holzbaus. Das könnte sich nun ändern. Noch in diesem Jahr beginnt das Berliner Architekturbüro Partner und Partner im Osten der Stadt mit der Planung von zwei Wohnhochhäusern in Holzbauweise mit je zwölf Geschossen und rund 700 Wohnungen. Die 'Woodscraper' mit vorelementierten Massivholzelementen und einer schlanken sowie wartungsarmen Gebäudetechnik sollen Modell für weitere Häuser dieser Art in Deutschland sein.

Das Projekt ging aus einem Wettbewerb hervor und wurde durch ein interdisziplinäres Forschungsteam über mehrere Jahre entwickelt. Die Hochhäuser sind die ersten zirkularen und ressourcen-positiven Wohnhochhäuser in Holzbauweise – ohne Mehrkosten, für eine flexible Um- und Weiternutzung. Sie bestehen primär aus nachwachsenden Rohstoffen. Das Konzept basiert auf den Prinzipien von Cradle to Cradle, Circular Economy und AktivPlus. Im Rahmen eines von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Projekts wurden Strategien des zirkulären Bauens entwickelt und mittels eines integralen Planungsprozesses in das Projekt implementiert. Synergien aus Konstruktion, Material und Haustechnik werden dabei sinnvoll miteinander verknüpft. Parallel quantifizierte man diese Potenziale durch eine Lebenszyklusanalyse.

Das ganzheitliche Konzept der 'Woodscraper' ist ein Pionierprojekt, das auf viele Nachahmer hofft und einen sicheren und lukrativen Weg in die Zukunft beschreitet. Es verspricht Anlagesicherheit durch werthaltiges Design und Ressourcenrückgewinnung. Das Bundesumweltministerium verlieh bereits 2019 dem Holzhochhaus-Projekt 'Woodscraper' den Bundespreis Ecodesign.

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(© Partner und Partner Arch.)