Verbände fordern Abschaffung der Hemmnisse für mehrgeschossigen Holzbau

BMI legt Bericht zur Steigerung der Holzbauquote vor und verweist auf Erfolge

Das Bundesinnenministerium (BMI) hat am 16. September den Mitgliedern des Ausschusses für Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen einen "Bericht zur Steigerung der Holzbauquote und der Vereinbarkeit dieser Maßnahmen mit baustofflicher Wettbewerbsneutralität und Technologieoffenheit" vorgelegt. Darin verweist das BMI auf mehrere bereits novellierte Landesbauordnungen und die bauordnungsrechtlichen Musterregelungen zum erleichterten Einsatz des Baustoffs Holz, der seitens der Bunderegierung explizit begrüßt werde. Ziel sei es, den Einsatz von Holz in Gebäuden bis zur Hochhausgrenze, insbesondere auch im Geschosswohnungsbau, zu ermöglichen.

Dazu merkt der Deutsche Holzwirtschaftsrat (DHWR) an, dass es hierfür dringend notwendig sei, insbesondere die Muster-Holzbaurichtlinie unter Verantwortung der Bauministerkonferenz und mit Vertretern aus Wissenschaft, Feuerwehren und der Holzbaupraxis zu überarbeiten. Der DHWR plädiert dafür, die praxisbewährte und ressourcenschonende Holztafelbauweise ohne unangemessene Einschränkungen bis zur Hochhausgrenze zu ermöglichen.

Ebenso sei die Zulassung von mit nicht brennbaren Baustoffen bekleideten Brand- und Treppenraumwänden in Holzbauweise bis einschließlich Hochhäuser (Gebäudeklasse 5) eine Grundvoraussetzung, um die angestrebte Steigerung nachhaltiger Bauweisen auch wirklich zu erreichen. Auch der Bundesverband Deutscher Fertigbau stellt dazu fest, dass der mehrgeschossige Holzbau nach wie vor in vielen Bundesländern unnötigen Restriktionen unterliege.

Laut dem Bericht seien die Ziele der materialneutralen und technologieoffenen Gebäudeökobilanzierung (LCA), die konkrete ökologische Anforderungswerte an ein Bauwerk vorgeben, derzeit insbesondere durch die verstärkte Verwendung von Bauprodukten aus nachwachsenden Rohstoffen zu erreichen. Man rechne damit, dass die Anforderungen für klima-, umwelt- und gesundheitsverträgliche sowie ressourcenschonenden Bauwerke eine "Steigerung der Holzbauquote" ebenso nach sich ziehen wie "eine Steigerung der Verwendung von Sekundärbaustoffen bzw. Baustoffen mit hohem Recyclinganteil, Lehmbaustoffen oder Bauprodukten aus CO2-armen Produktionsprozessen".