Schweizer Studie: Holz hat die bessere Ökobilanz

Vergleich von Lärmschutzwänden aus Holz und Lavabeton fällt eindeutig aus

Eine vom Schweizer Bundesamt für Strassen ASTRA und der Schweizer Lignum gemeinsam in Auftrag gegebene Studie vergleicht die Ökobilanzen von Lärmschutzwänden aus Holz und Lavabeton. Das Resultat: Mit der Holzvariante fällt die CO2- und Energiebilanz massiv besser aus.

Gemäss den Richtlinien des ASTRA sind an Nationalstrassen grundsätzlich Lärmschutzwände mit dem besten Kosten-Nutzen-Verhältnis zu verwenden. Im Bereich Nutzen wurde allerdings der ökologische Aspekt bis heute nicht vollumfänglich berücksichtigt, weil laut ASTRA die Informationsgrundlagen dazu fehlten. Gemäss neu beschlossenem Beschaffungsrecht müssen gerade diese Kriterien in die zukünftige Beschaffung einfliessen.

Im Zentrum der im Auftrag von Lignum und ASTRA erstellten Studie standen die austauschbaren Füllelemente von 3 x 4 m für Lärmschutzwände. Die Materialisierung wurde gemäss den Standarddetails im ASTRA-Fachhandbuch Trassee/Umwelt von 2017 einmal in druckimprägniertem Holz und einmal in armiertem Lavabeton generisch zusammengestellt.

Untersucht wurden folgende Indikatoren: Treibhausgas-Emissionen in CO2-Äquivalenten (GWP), Primärenergie gesamt, Primärenergie aufgeteilt in Primärenergie erneuerbar und Primärenergie nicht erneuerbar (Graue Energie) sowie die Umweltbelastungspunkte gemäss der Methode der ökologischen Knappheit 2013 (UBP).

Bei den Treibhausgas-Emissionen sind Lärmschutzwände aus Holz über den gesamten Lebenszyklus um 80% besser als Lärmschutzwände aus Lavabeton. Die Einsparungen pro Kilometer liegen gemäss Studie bei 180 Tonnen CO2-Äquivalenten. Der Speicher im verbauten Holz pro Kilometer erreicht 150 Tonnen CO2-Äquivalente.

Hinsichtlich Energie sind Lärmschutzwände aus Holz über den gesamten Lebenszyklus um 73% besser als Lärmschutzwände aus Lavabeton. Die Einsparung nicht erneuerbarer Energie (Graue Energie) pro Kilometer liegt bei 620903 kWh/km, die Speicherung erneuerbarer Energie im Holz pro Kilometer beläuft sich auf 455924 kWh/km.

Wird zusätzlich das Recyclingpotential von Holz berücksichtigt, sind Lärmschutzwände aus Holz über den gesamten Lebenszyklus um 110% besser als Lärmschutzwände aus Lavabeton. Denn die mögliche Substitution von nicht erneuerbarer Energie bei der Energierückgewinnung aus Holz beträgt zusätzlich 319028 kWh/km.

Beim nationalen Indikator, den Umweltbelastungspunkten (UBP), schnitten zunächst Lärmschutzwände aus Holz um 20% schlechter ab als jene aus Lavabeton. Eine zusammenfassende Analyse im Bericht hat gezeigt, dass das ausschlaggebende Element dafür mit 60% die Kupferabdeckung war. Allein schon mit einem Wechsel von Kupferblech zu Stahlblech für die Abdeckung verbessert sich der UBP-Wert soweit, dass Lärmschutzwände aus druckimprägniertem Holz und aus Lavabeton wieder gleichauf sind.

Lärmschutzwände aus Holz schneiden vor dem Hintergrund des Klimaschutzes besser ab, als Produkte aus Lavabeton. (© Balz Holz)