Sanierung des Konrad-Wachsmann-Hauses abgeschlossen

Bedeutendes Baudenkmal in Niesky ist Museum, Anschauungsobjekt und Kommunikationsplattform

Die Sanierung des Konrad-Wachsmann-Hauses in Niesky ist abgeschlossen. Ab Herbst 2014 wird es als Museum der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Die Stadt Niesky hatte das vom Verfall bedrohte Direktorenwohnhaus, das  ein Baudenkmal von nationalem Rang darstellt, im Jahr 2005 erworben. Nach langen Jahren des Leerstandes, begann 2011 die denkmalgerechte Sanierung des Gebäudes.

Das Konrad-Wachsmann-Haus ist ein selten erhaltenes Zeugnis des industriellen Holzbaus in Blockbauweise. Es dokumentiert in hervorragender Weise die Neuerungsbestrebungen der 1920er Jahre und ist in seiner modernisierten Herstellungstechnik ein bedeutendes Zeugnis der Industriekultur.

Als Wohnhaus für einen Direktor wurde es 1927 nach Plänen des Architekten Konrad Wachsmann errichtet. Bauausführende Firma war die ortsansässige Christoph & Unmack AG, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts europaweit zu den führenden Holzbaubetrieben gehörte. Gemeinsam mit den rund 100 Holzfertigbauten der Musterhaus- und Werksiedlungen prägt es das Image der Stadt Niesky als Stätte des modernen Holzbaus und vermittelt somit Identität.

Im Zuge der Sanierung konnte überraschenderweise auch das originale Farbkonzept Konrad Wachsmanns bestimmt werden. Die modernen Farben der Erbauerzeit wurden an der Außenhülle und in den Innenräumen wiederhergestellt, so dass das Konrad-Wachsmann-Haus nun in seiner Gestalt von 1927 bewundert werden kann.

Mit Abschluss der umfassenden Sanierung übernahm die Stadt Niesky im April 2014 das Baudenkmal als Forum Konrad-Wachsmann-Haus - Information, Austausch, Erlebnis Holzhausbau. Im Herbst 2014 wird das bekannteste Haus Nieskys mit der Dauerausstellung "Holzbauten der Moderne- Entwicklung des industriellen Holzhausbaus" feierlich eröffnet. Interessierte Besucher können das Konrad-Wachsmann-Haus jedoch schon jetzt nach Voranmeldung besichtigen und entlang des "Holzhauspfades" die Vielfalt der Holzbauten in Niesky bestaunen.

Zukünftig erhält das einzigartige Baudenkmal eine dreigliedrige Nutzungskonzeption als Ausstellungs-, Informations- und Forschungseinrichtung für Holzbau und bietet die Möglichkeit, Veranstaltungsort und gleichzeitig interessantes Anschauungsobjekt zu sein.

Neben der musealen Nutzung soll sich das Konrad-Wachsmann-Haus zum lebendigen Holzbau-Forum entwickeln. Da sich der Holzbau in den Anwendungsbereichen und den Herstellungsprozessen in ständiger Weiterentwicklung befindet, wird der Aufbau eines Forums für den Austausch und die Vermittlung aktueller Holzbautechniken angestrebt. In Zusammenarbeit mit Hochschulen, Verbänden, der holzverarbeitenden Bauindustrie und anderen Netzwerkpartnern werden Seminare, Weiterbildungs- und Informationsveranstaltungen durchgeführt und Projektideen entwickelt.

Kontakt:
Konrad-Wachsmann-Haus Niesky
Goethestraße 2, 02906 Niesky
Tel.: (03588) 25600 od. (03588) 2239793
wachsmannhaus(at)niesky.de
Ansprechpartner: Frau Eva-Maria Bergmann, Frau Claudia Wieltsch

Buchtipp:
Claudia Klinkenbusch
Das Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky
Ein Holzbau der Moderne
Lusatia Verlag Bautzen
ISBN 978-3-96758-80-1
www.lusatiaverlag.de

Das Konrad-Wachsmann-Haus im sächsischen Niesky wurde im Stil des Jahres 1927 aufwändig saniert und wird nun als Museum und Fortbildungsstätte für den Holzbau genutzt.
(Foto: Museum Niesky)