Projekt MOHOHO

TU Graz entwickelt modulares Holzhochhaus

Nutzungs- und Lebensdauer von Gebäuden liegen oft weit auseinander. Ein Neubau ist oftmals günstiger als ein Umbau oder eine Renovierung des Bestandes. Um eine flexible Adaptierbarkeit und die Nutzungs- und Lebensdauer zu verlängern, entwickelten zwei Institute der TU Graz ein System für ein modulares Holzhochhaus. Unter berücksichtigung zirkulärer Strategien wie Refurbishment, Repair oder Reuse erzielten eine CO2-reduzierte Alternative zu herkömmlichen Bauweisen im Hochhausbau bei hoher Lebensdauer und wechselnder Nutzung.

Gelungen ist dies durch die Kombination von Modul- und Skelettbau. Komplett vorgefertigte Raummodule lassen sich neben- und übereinander stapeln. Der Skelettbau ermöglicht ein Tragwerk für flexible Grundrisse, das aus einem Brettsperrholzboden und Stützen aus Brettschichtholz besteht. Durch einen speziellen Verbindungsknoten lässt es sich schnell und sicher fügen. Ein im Knoten integriertes Elastomer-Lager sorgt für eine hohe Schalldämmung zwischen den Einheiten. Der Knoten ist so konzipiert, dass ein Wechsel der Stützen im fertigen Gebäude möglich ist. Rechnerisch kann ein Gebäude mit diesem Bausystem bis zu 24 Geschosse hoch sein, wobei ab einer Höhe von mehr als sechs Geschossen ein Betonkern notwendig ist, der den Ressourcenverbrauch und die CO2-Emissionen deutlich erhöht.

Die Vorfertigung der Module in einer Produktionshalle unter kontrollierten Bedingungen ermöglicht eine höhere Qualität und Nachvollziehbarkeit der Fügungen im Vergleich zur Baustellenmontage und sorgt für verkürzte Bauzeit sowie reduzierte Lärm- und Schmutzbelastung. Die Reparaturfähigkeit und Flexibilität des Bausystems verlängert die Lebens- und Nutzungsdauer des Gebäudes signifikant. Im Rückbau lassen sich die Module entweder direkt wiederverwenden oder sortenrein trennen.


> Näheres zu dem System

 

(© Ingo Candussi)