Meisterpflicht soll wieder kommen

Regierungskoalition plant Wiedereinführung für Handwerksberufe

Die schwarz-rote Koalition plant in einigen Handwerksberufen die Meisterpflicht wieder einführen. Das teilten Vertreter von Union und SPD am 9. September in Berlin mit. Man sei davon überzeugt, dass der Meisterbrief im deutschen Handwerk die beste Garantie für Qualitätsarbeit und Innovationskraft liefere, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Handwerks- und Bauverbände bergüßten die im Koalitionsvertrag beschlossene Wiedereinführung.

Es soll eine Koalitionsarbeitsgruppe geben, mit dem Ziel, für zwölf Gewerke die Meisterpflicht wieder einzuführen. Dazu sollen u.a Fliesen-, Platten- und Mosaikleger, Parkettleger, Rollladen- und Sonnenschutztechniker, Raumausstatter, Drechsler, Holzspielzeugmacher, Böttcher sowie Orgel- und Harmoniumbauer gehören. Allerdings soll es auch Bestandsschutz geben, d. h. bestehende Betriebe, die derzeit nicht der Meisterpflicht unterliegen, sollen ihr Handwerk auch weiterhin selbstständig ausüben dürfen.

Der Zentralverband des Handwerks dringt seit langem auf eine Rückkehr zur Meisterpflicht in vielen Berufen. Im Jahr 2004 war diese in mehr als 50 Berufen weggefallen. Seitdem sind für diese keine besonderen Qualifikationsnachweise mehr erforderlich, um sich selbstständig zu machen. Zimmerer und Dachdecker unterlagen jedoch auch nach 2004 der Meisterpflicht. Für diese Berufe ändert sich nichts.

(© Arnim Seidel)