Lieferengpässe bei Baumaterialien

Zunehmende Sorge bei Holzhandel und Bauwirtschaft

Der Europäische Holzhandelsverband (ETTF) beobachtet mit zunehmender Sorge, dass bestehende Lieferverträge nicht immer eingehalten werden und ein Trend zur Nachverhandlung entsteht. Er lehnt ausdrücklich die Nachverhandlung der Verträge ab und fordert Lieferanten und Industrie auf, Verträge und Lieferzeiten einzuhalten. Es bedürfe in ganz Europa zuverlässiger Lieferanten und einer nachhaltigen Beschaffungs- und Vermarktungspolitik in der Lieferkette. Industrie, Handel und Verarbeiter müssten gerade jetzt auf langfristige und nachhaltige Lieferbereitschaft setzen, damit die Absatzmärkte nicht ins Stocken geraten und für die Zukunft auch erhalten bleiben.

Weiterverarbeitende Betriebe suchen zwischenzeitlich neue Wege der Materialbeschaffung. Ein Beispiel hierfür ist der regionale Zusammenschluss von Waldbauernvereinigungen mit ausführenden Firmen unter dem Siegel "Holz von Hier" zur Sicherung der Lieferfähigkeit von Rohholz.

Auch die Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) weist auf die mangelnde Verfügbarkeit von Baustoffen hin. Der Baustellenbetrieb und damit die Gewerke sind dadurch in ihrer Arbeit behindert. Die BVB geht davon aus, dass sich die Materialversorgung in den nächsten Wochen nicht normalisieren wird. Es wird daher vermehrt zu Behinderungen im Baustellenbetrieb kommen. Für den öffentlichen Bau wäre die Berücksichtigung von Stoffpreisgleitklauseln bei neuen Aufträgen eine Möglichkeit, weitere Preissteigerungen, aber auch -senkungen besonders betroffener Baustoffe für beide Vertragspartner angemessen auszugleichen.