Das vom Fraunhofer-Institut für Holzforschung WKI und der European Panel Federation EPF mit Unterstützung des Internationalen Vereins für Technische Holzfragen iVTH und Sasol Wax organisierte Europäische Holzwerkstoff-Symposium war vom 10. bis 12. Oktober zum achten Mal Treffpunkt der internationalen Holzwerkstoffbranche. Über 280 Teilnehmer aus 31 Ländern kamen ins Maritim Airport Hotel in Hannover. 27 Vorträge informierten über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen im Bereich der Holzwerkstoffe.
Referenten aus der Europäischen Union berichteten über EU-Richtlinien und Klimapolitik. Der Präsident des EPF, Laszlo Döry, gab die neusten Kennzahlen für den europäischen Holzwerkstoff-Markt bekannt. Dr. Thomas Leissing von der Firma Egger erläuterte in seinem Übersichtsvortrag die Situation der Branche zwischen Schuldenkrise und Rohstoffknappheit: „Die Konsolidierung der Kapazitäten in der Holzwerkstoff-Industrie wird weitergehen.“
Leichte Plattenwerkstoffe und Reduzierung des Materialaufwands liegen weiter im Trend. Weitere Vorträge behandelten u. a. Brandschutz, Holzwerkstoffplatten für die Möbelindustrie sowie geformtes Sperrholz. Am Freitagvormittag lag der Fokus auf Vorträgen zu Formaldehyd-Regularien im europäischen Umfeld. Prof. Dr. Tunga Salthammer, stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer WKI und Leiter des Fachbereichs Materialanalytik und Innenluftchemie, wies dabei in seinem Vortrag auf oftmals unbeachtete Emissionsquellen in der Außenluft hin. „Richtwerte für die Innenluft sind sinnvoll, wenn sie notwendig und toxikologisch begründet sind“, sagte Salthammer. Unnötig niedrige Richtwerte seien dagegen kontraproduktiv.
Darüber hinaus wurde der Wilhelm-Klauditz-Preis des Internationalen Vereins für Technische Holzfragen verliehen. Die diesjährigen Preisträger kommen von der ETH Zürich sowie den Unternehmen Bayer MaterialScience, Currenta und Purbond und wurden ausgezeichnet für ihre Arbeit zur Verbesserung der Temperaturbeständigkeit von 1K-PUR-Klebstoffen für den konstruktiven Holzbau und die industrielle Umsetzung der Ergebnisse.