Bei vielen historischen Gebäuden und in ausgewählten städtebaulichen Situationen verbietet es sich, Innenhöfe und ähnliche Areale mit Glasdächern zu überspannen. Dabei könnten derartige Überdachungen dazu beitragen, die Wärmeverluste von Gebäuden zu reduzieren. Neue Möglichkeiten eröffnen leichte und hochtransparente Konstruktionen aus textilen Membranen. Das jetzt erschienene BINE-Projektinfo „Leichte Hüllen für alte Gebäude“ (08/2012) stellt die neuartigen Konzepte und Komponenten sowie deren Anforderungen an das Gebäudemanagement vor. Die Folien und Membranen lassen sich auch bedrucken oder mit Dünnschichtsolarzellen ausstatten, wodurch der Lichteinfall steuerbar wird.
Eingesetzt werden die textilen Materialien in Form pneumatischer Kissen. Deren luftgefüllte Zwischenräume mit einem Überdruck von 0,2 bar bieten die Chance, die Wärmedämmung des Gebäudes zu optimieren. Derartige leichte Dachkonstruktionen lassen sich kostengünstiger realisieren als Glasüberdachungen. Verschiedene Materialien und Beschichtungen stehen mittlerweile zur Verfügung, um die Wärmedämmeigenschaften von Folien und Membranen zu verbessern. Die Forscher haben vier Einsatzmöglichkeiten geprüft und dabei hat sich die nachträgliche Überdachung eines Atriums als besonders vielversprechend herauskristallisiert. Für zwei Gebäude in Stuttgart und München wurden hierzu Konzepte entwickelt. Ein Schwerpunkt lag dabei auf der Problematik der sommerlichen Innentemperaturen, der dadurch verursachten Temperaturschichtung sowie möglicher Lüftungskonzepte. Die spätere Nutzung des neuen Raums, d. h., ob es temperierte Zone bleiben oder beheizter Innenraum werden soll, entscheidet über die mögliche Energieeinsparung.
Ein gutes Beispiel für ein Membrandach ist der kleine Schlosshof in Dresden. Der neu geschaffene Raum dient als Vorraum für die Kassen und als Foyer der Ausstellungen. Das BINE-Projektinfo „Leichte Hüllen für alte Gebäude“ (08/2012) ist kostenfrei beim BINE Informationsdienst von FIZ Karlsruhe erhältlich – unter www.bine.info oder 0228 92379-0.