Landmarke am Schnittpunkt dreier Täler

Kirchturm Bleibach ist neuer Hort für vier Glocken und Aussichtspunkt zugleich

Gneissplitt knirscht unter den Schuhsolen. Es riecht nach Holz und wenn man nach oben blickt, sieht man, wie das Sonnenlicht auf die Wände, Stufen und Podeste aus Weißtanne fällt. Der neue Kirchturm in Bleibach ist vieles. Schlusssequenz eines Kirchenensembles aus Gotik und Moderne, Landmarke im Zentrum dreier Schwarzwaldtäler, Aussichtspunkt und Glockenturm.

Die wesentlichen Gestaltungselemente, bestehend aus steiler Dachneigung, dreieckiger Grundform und Materialität sind allesamt aus dem Kirchenbestand hergeleitet. Daraus resultiert ein Gebäude, welches so viele vorgefundene Einflüsse bündelt, dass es an keinem anderen Ort stehen könnte.Die Grundform des Kirchturms beruht auf einem gleichseitigen Dreieck, welches in der christlichen Mythologie für die Dreifaltigkeit steht.

Die Wahl des Materials hat das Planungsteam von Architektur3 ebenfalls aus dem Bestand der Kirche ihres Heimatortes hergeleitet. Genau wie das Tragwerk des modernen Kirchenzeltes sollte auch der Turm aus Holz konstruiert werden. Auch die äußere Erscheinung des Kirchenschiffs, die fallenden Linien des Dachs, finden sich in der Ausformung des Turmkopfes wieder und machen deren Verwandtschaft deutlich. Den Architekten war es wichtig, das Kirchenensemble behutsam abzurunden. Die Glocken waren zuvor viele Jahre im Dach des Chorgebäudes untergebracht. Schwingungen beim Läuten führten zu Rissen im Kreuzrippengewölbe. Es musste ein neuer Ort für die vier Glocken geschaffen werden. Der 33 Meter hohe Turm steht als Landmarke im Zentrum dreier Schwarzwaldtäler, ziemlich genau an der Stelle, wo sich das Elztal, Simonswäldertal und Siegelauertal kreuzen.

Dokumentiert wird das außergewöhnliche Bauwerk im IMFORMATIONSDIENST HOLZ unter Kirchturm Bleibach

Kirchturm Bleibach (© Oliver Kern)