Klimaschutzplan 2050 nun doch verabschiedet

Konstruktive Kritik des Bundeslandwirtschaftsministeriums und der Forst- und Holzwirtschaft zeigten Wirkung

Das Bundeskabinett hat im Umlaufverfahren den von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) vorgelegten Klimaschutzplan 2050 beschlossen. Er orientiert sich am Leitbild der weitgehenden Treibhausgasneutralität bis zur Mitte des Jahrhunderts. Für das Jahr 2030 bekräftigt er das Gesamtziel einer Treibhausgasminderung von mindestens 55 Prozent gegenüber 1990. Dieses Gesamtziel wird zugleich erstmals auf einzelne Sektoren heruntergebrochen. Damit gibt der Plan für alle Sektoren eine klare Orientierung.

Für die Landnutzung und Forstwirtschaft, die nicht in die Bewertung der Zielerfüllung einbezogen werden, stehen der Erhalt und die Verbesserung der Senkenleistung des Waldes im Vordergrund. Dazu kommen die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die damit verbundene Holzverwendung, der Erhalt von Dauergrünland, der Schutz von Moorböden und die Klimapotenziale der natürlichen Waldentwicklung.

Die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die damit verbundene Holzverwendung waren in einem früheren Entwurf des Bundesumweltministeriums nicht berücksichtigt worden. Dies war auf erheblichen Widerstand beim Bundeslandwirtschaftsministerium sowie bei forst- und holzwirtschaftlichen Verbänden gestoßen. Das Umweltministerium hatte vor allem auf die - endliche - Senkenwirkung der Wälder gesetzt, die nicht genutzt werden und die CO2-Speicherwirkung von verbautem Holz ignoriert.

Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband (DeSH) äußerte sich nun sehr zufrieden mit dem finalen Entwurf. Die Leistungen und Potenziale einer nachhaltigen Forst- und Holzwirtschaft als wesentlichem Baustein zur Erreichung von Klimaschutzzielen würden nun angemessen honoriert. Nun werde der Klimaschutzplan dem Faktum gerecht, dass Holz als einziger Baustoff in der Lage sei, im Gebäudebereich CO2 langfristig zu speichern und energieintensive Materialien und fossile Energieträger zu ersetzen. Erstmailig werde das Ziel formuliert, baurechtliche Hemmnisse abzubauen, die den Einsatz langlebiger Holzprodukte erschweren. Zudem verspreche der Plan eine Neuauflage der "Charta für Holz" zur Steigerung nachhaltiger Holzverwendung und Förderung des Holzbaus.