Der breiten Öffentlichkeit etwas verborgen blieb die Verleihung des ‚International Award for Wood Architecture 2022‘ im April dieses Jahres. Deshalb sei das hier nachgeholt. Ausgelobt wird dieser Preis jährlich seit 2017 von fünf Redaktionen der Holzfachpresse: 'Mikado' aus Deutschland, 'Puu' aus Finnland, 'Séquences Bois' aus Frankreich, 'Trä' aus Schweden und 'Holzbulletin' aus der Schweiz. Jede Redaktion nominiert drei Beispiele guter Holzarchitektur für ihre Nation und ist auch Teil der Jury. Bei den Abstimmungen darf aber kein Land für seine eigenen Projekte votieren. Verliehen wird der Preis auf dem ‚Forum Bois Construction‘ im französischen Nancy.
Dieses Jahr wurde ein Projekt aus Nordeuropa prämiert. Aus Sicht der Jury bildet das Kulturzentrum Sara in Skellefteå zusammen mit einem 20-stöckigen Hotel eine deutliche Landmarke in Nordschweden. Die Stadt liegt gegenüber der finnischen Stadt Oulu auf der schwedischen Seite des Bottnischen Meerbusens. Geplant hat es eines der führenden Architekturbüros Skandinaviens, das Büro ‚White Arkitekter‘ mit 15 Filialen in Skandinavien, England, Kanada, Deutschland und Ostafrika. Es arbeitet mit der Mission, nachhaltiges Leben durch Architektur zu ermöglichen und bis 2030 nur noch klimaneutral zu bauen.
Der 75 Meter hohe Hotelturm beherbergt 205 Zimmer, ein Kongresszentrum, drei Restaurants und eine Dachbar. Darunter befindet sich das viergeschossige Kulturzentrum, bestehend aus einem Skelett aus Brettschichtholz sowie aussteifenden Wänden und Decken aus Brettsperrholz. Aus letzterem Material sind auch die modular gefertigten Zimmer im 16-geschossigen Hotelturm sowie die Treppenhaus- und Aufzugsschächte gefertigt.