Holzbauanteil in Österreich wächst

Ein Viertel des Hochbau-Aufkommens ist aus Holz

In Österreich hat der Holzbau in den letzten 20 Jahren kontinuierlich Marktanteile gewonnen. Wie proHolz Austria berichtet, beträgt sein Anteil - bezogen auf die gesamten errichteten Nutzflächen im Gebäudesektor - aktuell 24 Prozent. Weitere Steigerungen seien insbesondere bei großvolumigen Bauten (Wohnbauten, Öffentliche Bauten) zu erwarten.

Eine Studie der Universität für Bodenkultur Wien betrachtet die Entwicklung des Holzbaus in den letzten 20 Jahren. Auf Basis der Einreichunterlagen für Baubewilligungen wurde der Anteil des Holzbaus am gesamten Hochbau in Österreich untersucht. Als Holzbauten wurden dabei Gebäude definiert, bei denen mehr als 50 Prozent der tragenden Konstruktion aus Holz oder Holzwerkstoffen sind.

Bezogen auf die errichteten Nutzflächen hat sich der Holzbau zwischen 1998 und 2018 von 14 auf 24 Prozent gesteigert, das heißt rund ein Viertel des Bauaufkommens im Hochbau ist aus Holz. Der Holzbauanteil verteilt sich dabei zu 53 Prozent auf Wohnbau (neu errichtete Ein- und Mehrfamilienhäuser sowie Zu- und Umbauten) und zu 47 Prozent auf Nicht-Wohnbau (Öffentliche Bauten, Gewerbe- und Industriebauten, landwirtschaftliche Zweckbauten).

Betrachtet man nur das Segment Wohnbau, ist die Steigerung noch deutlicher: Hier hat der Holzbauanteil mit einem Anstieg von 10 auf 23 Prozent besonders kräftig zugelegt. 44 Prozent der in Holz errichteten Wohnnutzflächen seien Zu- und Umbauten, 37 Prozent Einfamilienhäuser und 19 Prozent Mehrfamilienhäuser.

Generell zeige sich laut proHolz Austria auf dem erreichten hohen Niveau eine Verflachung der Wachstumskurve in den letzten Jahren. Allerdings entwickelten sich einzelne Gebäudekategorien - insbesondere im Bereich großvolumigen Bauens – deutlich entgegen diesem Trend: Im Segment Mehrfamilienhäuser, zu dem neben Doppel- und Reihenhäusern auch größere, mehrgeschossige Wohnbauten zählen, startete der Holzbau 1998 mit gerade einmal 1 Prozent Holzbauanteil, schaffte bis 2008 einen Zuwachs auf 4 Prozent und liegt 2018 schon bei 11 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung vollziehe sich im Öffentlichen Bau. Auch hier bewegte sich der Holzbau von nur 1 Prozent Holzbauanteil 1998 auf 5 Prozent 2008 und 19 Prozent 2019 (alle Anteile wiederum bezogen auf die Nutzfläche).

Aufgrund der Entwicklungen in den letzten Jahren könne davon ausgegangen werden, dass der Holzbau in diesen Segmenten weiter Marktanteile gewinnen werde und hier seine größten Zukunftspotentiale lägen. Sowohl bei Mehrfamilienhäusern als auch bei Öffentlichen Bauten kämen fast nur mehr vorgefertigte Holzelemente zum Einsatz, insbesondere die Massivholzbauweise mit Brettsperrholzplatten habe stark zugenommen. Gerade beim großvolumigen Bauen könne Holz seine Vorteile eines hohen Vorfertigungsgrads, der präzises und effizientes Bauen erlaubt, voll ausspielen. Hinzu kämen die ökologischen Vorzüge als nachwachsendes Baumaterial, die angesichts von Klimaschutz und Ressourcenschonung vor allem im urbanen Raum immer wichtiger würden.

(Grafik: proHolz Austria)