Holzbau kann Schlüsselrolle einnehmen

Holzbau Deutschland unterstützt engeren Dialog zwischen Kommunen und Innungen bei der kurzfristigen Schaffung von fehlendem Wohnraum

Den Dialog zwischen Kommunen und Innungen zur Schaffung von kurzfristigen Wohnunterkünften will Holzbau Deutschland - Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes verstärkt unterstützen. Denn der Holzbau kann aufgrund seiner Bauweise eine Schlüsselrolle bei der kurzfristigen Schaffung von Wohnraum einnehmen, wie es einvernehmlich auf der Herbsttagung der Holzbauorganisation Ende September 2015 in Berlin hieß. Dafür benötigen die Kommunen zuverlässige Ansprechpartner.

"Die Innungen sind die idealen Ansprechpartner für die Kommunen. Sie vertreten die Holzbauunternehmen vor Ort, verfügen über Ortskenntnis und sind selbst ein Bestandteil des kommunalen Gefüges!", so der Vorsitzende von Holzbau Deutschland Peter Aicher. "Der Bedarf und die Herausforderungen, Wohnraum zu schaffen, sind in den Kommunen sehr unterschiedlich. Zur Umsetzung muss die Beratung daher auf Landes- und kommunaler Ebene durch die Innungen erfolgen." Die Untergliederungen von Holzbau Deutschland bekommen Anregungen und Lösungsbeispiele zur schnellen Schaffung von Wohnunterkünften in elementierter Holzbauweise bereitgestellt. Dazu gehört auch eine Liste mit den zuerst zu klärenden Fragen.

Für Peter Aicher ist der fehlende Wohnraum in Deutschland eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Er betonte, dass es bereits unabhängig vom Zustrom der vielen Schutzsuchenden in Deutschland an Wohnraum fehlt. "Die große Stärke des Holzbaus liegt in seiner schnellen und flexiblen Bauweise mit einem hohen Anteil in der Vorfertigung!", so Aicher. Es sei aber laut Aicher wichtig, dass entsprechend der baurechtlichen Standards geplant und gebaut wird. "Notwendig ist es aber, dass bauplanungsrechtliche Genehmigungsverfahren beschleunigt werden." Auch empfahl Aicher, bereits in der Genehmigungsphase über die Nachnutzung der Gebäude nachzudenken. "Die Kommunen benötigen Wohnraum, der langfristig zur Verfügung steht und so geplant und gebaut wird, dass er zu einem späteren Zeitpunkt mit geringem Aufwand umgebaut werden kann. Danach könnten sie dann als Studentenwohnung, Sozialwohnung oder anderweitig weiter genutzt werden."

Bereits umgesetzte und auch noch in Planung befindliche Konzepte zeigt das neue Internetportal www.fluechtlingsunterkuenfte.info des Dachverbandes der deutschen Holzwirtschaft ab Anfang November 2015. Hier informiert der Deutsche Holzwirtschaftsrat (DHWR) auch darüber, welchen Beitrag der moderne Holzbau bei der Unterbringung von Flüchtlingen leisten kann und an wen sich interessierte Kommunen vor Ort wenden können.