Der Baustoff Holz erschließt sich neue Bauaufgaben mit teilweise immer größeren Dimensionen. Besonders bei mehrgeschossigen Gebäuden oder großen Spannweiten sind ihm allerdings mechanische Grenzen gesetzt. Um dennoch große Spannweiten mit kleinen Querschnitten zu ermöglichen, lassen sich Stahl und Holz in Hybridquerschnitten zu Biegeträgern kombinieren. Dabei hängt die Leistungsfähigkeit des Hybridbauteils entscheidend vom Verbund der einzelnen Querschnittsteile ab.
In einer Veröffentlichung des Karlsruher Instituts für Technologie untersucht und diskutiert das Autorenteam Peter Haase, Jakob Boretzki, Simon Aurand, Carmen Sandhaas, Thomas Ummenhofer und Matthias Albiez verschiedene Verbindungstechniken für einen effizienten Verbund zwischen Holz und Stahl. Sie testeten anhand kleiner Probekörper verschiedene Verbundmethoden wie stiftförmige Verbindungsmittel, Nagelplatten sowie einen klebtechnischen Verbund zwischen Holz und Stahl.
Die geklebten Probekörper zeigten ein steifes, aber sprödes Schubversagen im Holz. Die Klebverbindung blieb in allen Versuchen intakt, während im Holz ein Schubversagen festzustellen war. Die Probekörper mit einem klebtechnischen Verbund wiesen im Vergleich zu den Probekörpern mit Passbolzen die 93-fache und im Vergleich zu den Probekörpern mit Nagelplatten die 5,5-fache Steifigkeit auf. Ihre Tragfähigkeit erhöhte sich durch den Einsatz eines klebtechnischen Verbunds um etwa 80 % im Vergleich zu den Probekörpern mit Passbolzen und um 30 % im Vergleich zu den Probekörpern mit Nagelplatten. Das belegt die hervorragende Eignung von Klebverbindungen für Hochleistungs-Holz-Stahl-Hybridquerschnitte.