Holz ist Fundament der Bioökonomie

Säge- und Holzindustrie sieht Potenzial durch Politik nicht ausgeschöpft

Am 15. Januar beschloss die Bundesregierung die Nationale Bioökonomiestrategie. Der Deutsche Säge- und Holzindustrie Bundesverband e.V. (DeSH) begrüßt die Verankerung von Forst und Holz, sieht das Potenzial der Branche aber noch nicht ausreichend genutzt. Der Verband bezeichnet den Sektor als "unverzichtbaren Pfeiler der Bioökonomie". Entlang der Wertschöpfungskette arbeiteten über eine Millionen Menschen, die mit mehr als 100 Milliarden Euro Umsatz erheblich zum Wohlstand beitragen würden. Vor allem aber sei dies aber entscheidend zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft. Durch die Nutzung von Holz könnten heute bereits 14 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen eingespart werden - und die Anwendungsgebiete für holzbasierte Stoffe wachsen.

In dem von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU und Bundesforschungsministerin Anja Karliczek ( CDU) vorgestellten Papier wird die "Charta für Holz" als beispielhaft für einen ganzheitlichen und dialogorientierten Ansatz zur Förderung biogener Rohstoffe benannt. Diese sei ein Meilenstein im Klimaschutzplan 2050, da sie Wertschöpfung und Ressourceneffizienz eng mit dem Klimaschutz verbinde. Sowohl im Gebäudebereich, der Ursache für ein Drittel der CO2-Emissionen sei, als auch im Energie- und Verpackungssektor gelte der nachwachsende Rohstoff als grüner Leistungs- und Hoffnungsträger. Vor allem Holzfaser- und Hybridprodukte sorgten seit geraumer Zeit für neue Optionen und Dimensionen. Wettbewerbe wie der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ausgelobte "HolzbauPlus"-Preis, sollen die Öffentlichkeit von den Möglichkeiten überzeugen.

Bau- und Verpackungssektor werden laut DeSH aber nicht die einzigen Zukunftsmärkte für Holz bleiben: Die Anwendungsbereiche einer holzbasierten Bioökonomie gehen weit über traditionelle Einsatzgebiete hinaus: von Holzklebstoff über Bio-Kraftstoffe, Medikamente bis hin zur Verwendung in Nahrungsmitteln oder zur Produktion von Kleidung - überall kann Holz fossile Rohstoffe ersetzen und damit eine tragende Rolle in der Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaft einnehmen. "Wir sehen im Aufbau und in der Weiterentwicklung biobasierter Wertschöpfungsketten, nachhaltiger Produkte und Verfahren große Chancen für Holz, die bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind", so der Verband. In allen benannten Feldern gäbe es vielversprechende Ansätze und Forschungen, mitunter fehle es aber noch an Rückendeckung und Geldern. In den vergangenen Jahren sorgten ausgerechnet Gesetzes- und Regulierungsvorhaben für Unsicherheit und hemmten die Branche in ihrer Innovationskraft.

Das Bauen mit Holz ist Bestandteil der Bioökonomie-Strategie, muss aber noch weiter forciert werden. (© A. Seidel)