Haas: "Mehr Holzbau ist auch in Deutschland machbar!"

Dialogrunde beim Bundestagsabgeordneten Cajus Caesar in Berlin

Das Bauen mit Holz stößt offenbar auf verstärktes Interesse in der Politik. So fand am 13. Januar eine Dialogrunde auf Initiative des lippischen Bundestagsabgeordneten Cajus Caesar (CDU) im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages statt. Daran nahmen die Parlamentarische Staatssekretärin des Umwelt und Bauministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter, Vertreter aus dem Bau- und Wirtschaftsministeriums sowie aus der Wirtschaft, von Umweltorganisationen und Holz-Verbänden teil. Bei dem Gespräch tauschten sich die Anwesenden darüber aus, wie die Forst- und Holzbranche die Ziele der Bundesregierung, beispielsweise in den Bereichen Nachhaltiges Bauen, Klimaschutz oder der Energiewende, unterstützen kann.

"Wir haben einen erhöhten Bedarf an Wohnraum im sozialen Wohnungsbau und bei mehrgeschossigen Bauten. Wir besitzen einen modernen Holzbau in Deutschland, der innovative Lösungen für Nachhaltiges Bauen liefert: qualitativ hochwertig, energieeffizient und schnell. Was bis heute aber fehlt, ist ein Wissen in der Öffentlichkeit über die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten der umweltfreundlich erzeugten Ressource Holz!", resümierte Caesar, der Hauptberichterstatter für Ernährung und Landwirtschaft im Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages ist.

"Holz hat ökobilanzielle Vorteile gegenüber klassischen Baustoffen bei der einzelfallbezogenen Baustoffauswahl. Dies ist aber oftmals nicht bekannt! Aus diesem Grund wollen wir die Verfahren und Ergebnisse der Öko-Bilanzierung offen und transparent gestalteten. Jeder Interessierte, egal ob Architekt, Bauherr oder Investor, soll sich über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Baustoffe informieren können. Mit dem Portal www.nachhaltigesbauen.de hat das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) daher ein frei verfügbares Informationstool mit Daten und Öko-Bilanzierungsprogrammen bereitgestellt. Diese dienen als verlässliche Berechnungsgrundlage für ökobilanzielle Fragestellungen", sagte Schwarzelühr-Sutter.

Xaver Haas, Präsident des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR), Vorsitzender des INFORMATIONSDIENST HOLZ und selbst Holzbauunternehmer, sieht das Thema der Zukunft darin, die technischen Vorteile und Leistungen der Holzhybridbauweise hervorzuheben und zu kommunizieren: "Gerade im mehrgeschossigen Bauen mit Holz in Verbindung mit anderen Materialien steckt noch viel Potenzial, dass es zu erforschen gilt. Das zeigt die schwedische Holzbaustrategie. Hier konnte der Holzanteil beim mehrgeschossigen Bau zwischen 2001 und 2011 von 1 % auf 15 % erhöht werden. Das können wir in Deutschland auch, wenn wir die rechtlichen Hemmnisse abbauen und innovative Anwendungsmöglichkeiten erforschen. Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben bei der Landesbauordnung gezeigt, dass es machbar ist", meinte Haas.

Dialogrunde beim Bundestagsabgeordneten Cajus Caesar (CDU): v. l. J. Zahnen (WWF), F. Heidrich (BMWi), C. Caesar (MdB), U. Cordes (DeSH), R. Schwarzelühr-Sutter (PSt BMUB), L. Schmidt (DeSH), X. Haas (DHWR), H.D. Hegner (BMUB) und D. Ohnesorge (DHWR)
(Foto: Büro Caesar)