Mit der Montage der ersten Holzelemente hat am der offizielle Wiederaufbau des Goetheturms im Frankfurter Stadtwald begonnen. Das beliebte Wahrzeichen wurde im Oktober 2017 durch Brandstiftung zerstört und wird in den kommenden Wochen originalgetreu rekonstruiert. Voraussichtlich im kommenden Herbst soll der Aussichtsturm, der sich optisch kaum vom historischen Vorbild unterscheiden wird, wieder bestiegen werden können.
Technisch soll es gegenüber dem abgebrannten Original einige Verbesserungen geben: Das Bauwerk entspricht dann nicht nur den heutigen Vorschriften, es lässt sich auch besser instandhalten und in Zukunft leichter sanieren.
In einer Online-Befragung direkt nach dem Brand hatte sich eine deutliche Mehrheit der Frankfurter Bürgerinnen und Bürger dafür ausgesprochen, den Turm originalgetreu wieder aufzubauen. Fertiggestellt wurden bereits die Fundamente aus Beton, die später mit Sandstein verkleidet werden. Optisch wird sich der neue Turm kaum vom Vorbild unterscheiden: Er wird exakt dieselbe Höhe von 43 Metern aufweisen. Die charakteristischen Rundstützen sowie die horizontalen wie diagonalen Verstrebungen entsprechen geometrisch der ursprünglichen Konstruktion. Allerdings wird aus Gründen der Haltbarkeit anderes Holz verwendet: Wurden 1931 rund 340 Kubikmeter Kiefer-, Buchen- und Eichenholz aus dem Stadtwald verbaut, besteht der neue Turm aus Edelkastanie aus Südfrankreich und Nordspanien sowie aus Eiche aus dem Schwarzwald.
Die Haupttragkonstruktion besteht aus Brettschichtholz aus Edelkastanie, für das im vergangenen Herbst das Hessische Wirtschaftsministerium eine Einzelfallzulassung erteilt hat. Treppenstufen und -podeste werden aus Eichenholz gefertigt. Das beim alten Turm zur Imprägnierung verwendete Teeröl ist heute nicht mehr zulässig. Um das Holz dennoch vor Feuchtigkeit zu schützen, werden an einigen Stellen Stahlelemente verbaut, die später kaum sichtbar sein werden. Dadurch wird auch die Wartung erleichtert.
Die Kosten für den neuen Turm liegen bei rund 2,4 Millionen Euro und werden größtenteils von der Versicherung getragen. Hilfreich für die Finanzierung sind aber auch die zahlreichen Spenden von Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen, durch die zum Beispiel das Umfeld des Turms attraktiv gestaltet werden kann.