Fertighaus-Hersteller erwarten 2015 kräftiges Umsatzplus

Branche steigert Auftragseingang und Marktanteil

Für die deutschen Hersteller von Fertighäusern verläuft das Jahr 2015 sehr erfolgreich. "Wir erleben eine hohe Nachfrage nach Fertighäusern, was sich in steigenden Stückzahlen und Marktanteilen ausdrückt", sagte der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau, Johannes Schwörer, anlässlich der Jahrestagung des Verbandes in Rostock.

Von Januar bis Juli wurden 9.834 Baugenehmigungen für Ein- und Zweifamilienhäuser in Fertigbauweise erteilt, das entspricht einem kräftigen Zuwachs des Auftragseingangs um 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum (9.150 Baugenehmigungen). Zum Vergleich: Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 59.752 (Vorjahreszeitraum: 58.674) neue Eigenheime aller Bauweisen genehmigt, was lediglich einem leichten Zuwachs von 1,8 Prozent entspricht. Entsprechend stieg der Marktanteil der Fertigbauweise auf aktuell 16,5 Prozent (Vorjahr: 15,6 Prozent) im bundesweiten Durchschnitt. Regional verteilt sich dieser Marktanteil sehr unterschiedlich: Baden-Württemberg weist mit 28,8 Prozent den höchsten, Niedersachsen mit 7,0 Prozent den geringsten Fertigbauanteil aller Bundesländer auf.

Laut einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) bleiben die Fertighaus-Hersteller auch für die Zukunft optimistisch. Die aktuelle wirtschaftliche Lage der Branche bewerten 61 (Vorjahr: 58) Prozent der Unternehmen als gut. 38 Prozent erwarten sogar, dass sich die Marktsituation noch weiter verbessern wird. Der Umsatz der 45 Mitgliedsbetriebe des Verbandes, die ca. 90 Prozent des bundesdeutschen Marktes abdecken, betrug im vergangenen Jahr 1,87 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr 2015 geht der Verband von einem Umsatzwachstum um 4,2 Prozent auf dann 1,95 Milliarden Euro aus. Die Branche beschäftigt rund 9.300 (Vorjahr: 9.000) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bildet aktuell 502 (Vorjahr: 466) junge Leute in verschiedenen Lehrberufen aus.

Eine große Herausforderung stellt sich der Fertigbaubranche, nicht anders als der gesamten Bauwirtschaft, mit der Unterbringung von Flüchtlingen. "In kurzer Zeit deutlich mehr neuen Wohnraum zu schaffen als bislang vorhergesehen, lassen die vollen Auftragsbücher vieler Fertighaus-Hersteller nicht zu", erklärt Schwörer. Vor allem gehe es aber um die Qualität der für die Zuwanderer benötigten Gebäude. "Sicher kann der Fertigbau einen Beitrag dazu leisten, den zusätzlichen Bedarf an Wohnungen zu decken. Das Produkt der Fertighaushersteller ist aber das individuell geplante und hochwertige Zuhause, nicht der schnelle und billige Behelfsbau. Dies kann folglich auch nicht die Erwartungshaltung kommunaler und privater Investoren sein", so Schwörer.