Die zweizügige St. Franziskus-Grundschule in Halle ist nahezu vollständig in Holzbauweise errichtet und erfüllt den Passivhausstandard. Sie bietet rund 200 Schülern ein angenehmes Raumklima und eine ansprechende Lernumgebung. Das neue BINE-Projektinfo "Grundschule in Halle als Passivhaus im Monitoring" (11/2018) stellt das Konzept sowie die Ergebnisse des mehrjährigen Monitorings und der sozialwissenschaftlichen Begleitforschung vor. Der Neubau verbraucht 90 % weniger Heizenergie als vergleichbare Grundschulen in Deutschland, hat in puncto Strom aber noch Reserven.
Um den Passivhausstandard zu erreichen, wurde die Gebäudehülle hochwärmedämmend und möglichst wärmebrückenfrei errichtet. Sechs Lüftungsanlagen sorgen für ausreichende Frischluftzufuhr. Das Gebäude wird über die Lüftungsanlage beheizt und nutzt dafür den Fernwärmerücklauf eines benachbarten Gymnasiums. Eine Kollektoranlage in der Fassade ist in die Warmwasserversorgung integriert. Zwei Photovoltaikanlagen versorgen vor allem die Lüftungsanlagen und die Schulküche mit Strom. Das mehrjährige Monitoring zeigte, dass der Wärmeverbrauch bei 14 kWh/m²a inklusive Netzverlusten liegt. Der Wert für die CO2-Konzentration der Innenluft in den Klassenräumen lag im Schnitt zwischen 1.000 und 1.500 ppm und ist damit als gut einzustufen.
Das Schulgebäude besteht aus Klassenräumen, einem Hort, dem Verwaltungstrakt mit vier Büros, einer Schulküche, einer Aula sowie einer Hausmeisterwohnung. Das Projekt ist Teil der Forschungsinitiative Energieeffiziente Schulen - Eneff:Schule des Bundeswirtschaftsministeriums. Bauherr ist die Edith-Stein-Schulstiftung des Bistums Magdeburg. Das Monitoring hat die Hochschule Magdeburg-Stendal durchgeführt.