Ein Haus aus Käferholz

Generationenhaus in Langnau im Schweizer Emmental

Stürme und längere Trockenperioden machen auch den Fichten in der Schweiz zu schaffen. Um der Verbreitung der Borkenkäfer entgegenzuwirken, wird wie in Deutschland von Käfern beschädigtes Holz aus dem Wald entfernt. Dieses Holz verfügt über die gleichen statischen Eigenschaften wie herkömmliches Schnittholz und ist als Material im Holzbau uneingeschränkt nutzbar.

So auch bei dem Generationenhaus in Langnau, das das ortsansässige Büro werk.architekten für eine gemeinnützige Wohngenossenschaft entwickelt hat. Dem hohen ökologischen Anspruch der Bewohner wurde bei fast der Hälfte des verbauten Holzes mit gesägten und gehobelten Balken entsprochen, um weitestmöglich auf Leime zu verzichten. Nur bei den grossen Brettschichtholzträgern und den Holzwerkstoffen war dies nicht möglich. Bei allen Produkten wurde auf eine möglichst einfache Verarbeitung geachtet, um Rückbaubarkeit zu ermöglichen. Die Geschossdecken bestehen etwa aus einer einfachen Massivholz-Balkenlage, ergänzt mit Dreischicht- und OSB-Platten.

Der Gebäudegrundriss bietet neben Gemeinschaftsflächen Raum für 20 unterschiedlich große Mietwohnungen. Im Zentrum des dreigeschossigen Gebäudes befindet sich ein Atrium mit umlaufenden Balkonen als Begegnungs- und Erschliessungszone. Die äußeren Laubengänge dienen im Brandfall als Fluchtweg. Das Haus hat Minergie-P-Standard, der in etwa dem des Passivhauses in Deutschland entspricht.

(© Ponnie Image)