Digitalisierung am Bau nimmt zu

Studie zeigt, wie es aktuell am Bau um BIM bestellt ist

Der deutsche Bau digitalisiert sich immer stärker und damit drängt auch BIM (Building Information Modelling) als Akteur deutlicher ins Rampenlicht. Eine neue Studie zur BIM-Nutzung in der Baubranche zeigt dabei, dass sich viele der 302 befragten Bauakteure mittlerweile wohl auf eine kleine Revolution am Bau einstellen.

Im Vergleich zu vor zwei Jahren nutzen nicht nur immer mehr Player am Bau BIM, sondern auch die Hoffnung wird größer, dass sich durch BIM eine weitreichende Prozessoptimierung am Bau einstellen wird. Allerdings deuten die Studienergebnisse darüber hinaus auch darauf hin, dass die Nachfrage auf Kundenseite nach BIM-Bauprojekten noch gering ist und die Bauprofis viele unterschiedliche Problemfelder rund um den Einsatz von BIM erkennen bzw. erwarten.

In der neuen BIM-Studie hat das Düsseldorfer Marktforschungsinstitut BauInfoConsult insgesamt 302 Planer und Verarbeiter in ausführlichen Interviews nach BIM und dessen aktuelle Nutzung am deutschen Bau befragt. Die Ergebnisse der tiefergehenden Untersuchung zeigen dabei ein zwiespältiges Bild auf. Auf der einen Seite erkennen die Forscher, dass sich BIM am Markt immer besser positionieren kann, während parallel jedoch unter den Bauakteuren viele verschiede Vorbehalte der neuen Technik gegenüber die Runde machen.

So zeigen die Studienresultate deutlich, dass die Nutzung von BIM am Bau zugenommen hat. Ein starkes Viertel (28 Prozent) der befragten Firmen arbeitet demzufolge mit BIM - 2017 waren es nur 20 Prozent. Dabei liegt der aktuelle Anteil von BIM Projekten am gesamten Projektvolumen im Schnitt bei einem Zehntel. Auch wenn die gegenwärtige Kundenanfrage nach BIM-gesteuerten Projekten noch gering ist, stellt sich die Mehrheit der Betriebe darauf ein BIM in den kommenden Jahren in ihren Prozessen zu implementieren - lediglich ein Viertel der Befragten outet sich als BIM-Verweigerer.

Rein theoretisch lässt sich ein Neubau quer durch alle Bauphasen mit BIM realisieren. Die aktuelle BIM-Praxis zeigt jedoch, dass die heute schon BIM-nutzenden Akteuren in ihren eigenen BIM-Projekten mehrheitlich die Ausführungsplanung (73 Prozent), die architektonischen Entwurfsplanung (65 Prozent) sowie die gebäudetechnischen Fachplanung (61 Prozent) nach der BIM-Methode organisieren.