Deutscher Holzwirtschaftsrat warnt: Fünf vor zwölf

Mahnung zu mehr Engagement bei Kohlendioxidreduktion

Im Hinblick auf den internationalen Klimadialog ruft der Deutsche Holzwirtschaftsrat (DHWR) die Politik auf, sich mit konkreten Maßnahmen stärker für eine globale CO2-Senkung einzusetzen. Die Ergebnisse der Weltklimakonferenz COP 23 seien nur ein kleiner Schritt hin zu einer langfristigen Minderung der Kohlendioxidemissionen.

Speziell Deutschland müsse deutlichere Impulse für den Klimaschutz setzen, fordert der DHWR. Die aktuellen Bemühungen der Weltgemeinschaft reichten nicht aus, um die Erderwärmung nachhaltig zu stoppen. Der Gebäudebereich sei für ein Drittel der Emissionen verantwortlich. Hier spiele nicht nur der Energieverbrauch in der Nutzungsphase eine wichtige Rolle, sondern in zunehmendem Maße die dem eigentlichen Bau vor- und nachgelagerten Emissionen. Künftig müsse deshalb diese sogenannte graue Energie in der Gebäudebilanzierung berücksichtigt werden.

Denn gerade angesichts von Megatrends wie der Urbanisierung und einer ständig wachsenden Weltbevölkerung seien besonders für das Bauen klimaschonende Konzepte gefragt. Dass Holzbauten durch ihre emissionsarme Herstellung und die Kohlenstoffspeicherung im Material selbst hier zwei entscheidende Vorteile böten, sei zwar bekannt, werde aber noch viel zu wenig berücksichtigt.

Allein in Deutschland werden laut DHWR bereits heute durch die Waldbewirtschaftung und Holzverwendung 126 Millionen Tonnen Kohlendioxid eingespart. Das sind etwa 14 Prozent der jährlichen Kohlendioxidemissionen Deutschlands.