Charta für Holz vorgestellt

Verbände formulieren Nachbesserungsbedarf für mehr Holzbau

Die am 26. April von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) vorgestellte Charta für Holz 2.0 nennt die sechs Handlungsfelder Holzbau, Bioökonomie, Material- und Energieeffizienz, Forstwirtschaft, Cluster Forst und Holz sowie Wald und Holz in der Gesellschaft, bei denen die politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen gestärkt werden sollen. Unter dem Motto "Klima schützen. Werte schaffen. Ressourcen effizient nutzen" zielt die Charta darauf ab, mehr Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft zu verwenden - zugunsten von Klimaschutz, Arbeitsplätzen und Wertschöpfung im ländlichen Raum sowie zur Schonung endlicher Ressourcen.

Der Hauptverband der Deutschen Holzindustrie (HDH) begrüßte, dass die Charta für Holz 2.0 nun in die Durchführungsphase abbiegt. "Die Umsetzung der Charta ist ein wichtiger Meilenstein für unsere gesamte Branche. Allen voran ist das Bauwesen ein wichtiger Einsatzort für Holzprodukte. Das Bauen mit Holz trägt entscheidend zur Reduktion der CO2-Emissionen und damit zum Klimaschutz bei. Der Holzbau ist das Vorzeigekind für die nachhaltige Verwendung von Holz und hat zugleich äußerst positive Auswirkungen auf die Beschäftigung und Wertschöpfung in der Holzindustrie", sagt HDH-Präsident Johannes Schwörer.

"Eines der prioritären Handlungsfelder der Charta ist das Thema Bauen mit Holz. Dies ist aus unserer Sicht richtig und wichtig, denn gerade beim Bauen gibt die Forst- und Holzwirtschaft Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen: vom Klimaschutz über Wohnraumbedarf bis hin zur Wertschöpfung im ländlichen Raum", sagte der Sprecher der Plattform Forst & Holz, Steffen Rathke, anlässlich der Vorstellung.

Beim Holzbau gelte es, die Rahmenbedingungen zu verbessern, um der Holznutzung den Weg zu ebnen. Brandschutzvorschriften, Parkplatzvorgaben und reelle Abschreibungszeiträume für Aufstockungen nannte Rathke als Stichworte. Auch müssten Wohnbaugesellschaften und Investoren besser einbezogen werden. Blicke man über die deutschen Landesgrenzen hinweg, so könnten einige Nachbarländer mit Holzbauquoten aufwarten, von denen Deutschland noch sehr weit entfernt sei. Mit deutlich holzfreundlicheren Regularien werde hier schon lange sowohl sicher als auch langlebig gebaut.

Podium der Kick-Off-Veranstaltung zur Charta für Holz 2.0 am 26. April in Berlin (Foto: Plattform F&H)