Buchempfehlung der Redaktion

Ländliche Revitalisierung mit Holz – The Songyang Story

Dynamische Urbanisierungsprozesse prägen weite Teile der Welt. Das Überdenken von Strategien für die ländliche Entwicklung ist eine dringende globale Herausforderung. In Europa entfallen 70 Prozent der Flächen auf den ländlichen Raum. Vielerorts existieren ökonomische und demographische Probleme, man sieht sich mit der Abwanderung der ländlichen Bevölkerung in urbane Zentren konfrontiert. Um hierzulande die Diskussion anzuregen, präsentierte 2018 das Aedes Architekturforum Berlin ein bemerkenswertes Beispiel aus dem ländlichen China.

Im Bezirk Songyang südlich von Shanghai, der um die 400 Dörfer umfasst, entwickelte der Architekt Xu Tiantian zusammen mit der engagierten Provinzregierung und der lokalen Bevölkerung durchdachte architektonische Akupunkturen, die vorhandene Ressourcen ebenso einbeziehen wie in Vergessenheit geratene handwerkliche Traditionen. Es entstanden Wohnbauten, Manufakturen, aber auch Museen und andere kulturelle Einrichtungen. Die Revitalisierung ruraler Bauweisen mit lokalen Materialien – sehr signifikant Holz – hat Vorbildcharakter. Deren kleinteilige Architektur schafft positive Zukunftsperspektiven für die kulturelle, soziale und wirtschaftliche Entwicklung des Bezirks. Die Bevölkerung nimmt zu und die Bauten haben positiven Effekt auf die ländliche Wirtschaft.

Auch wenn sich nicht alle Erfahrungen direkt auf die Verhältnisse in Europa übertragen lassen, geben die Beispiele spannende Impulse für die Verbesserung hiesiger ländlicher Lebensräume. Das inspirierende Buch handelt von diesen Themen und dokumentiert die wunderbaren chinesischen Bauwerke.

 
The Songyang Story
Hg. Kristin Feireiss und Hans-Jürgen Commerell
2020, Park Books, Zürich
Text in Englisch
Hardcover, 272 Seiten, 139 Fotos und 72 Zeichnungen
ISBN 978-3-03860-186-9

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