Brücken aus Brettschichtholz gestalten Landschaften

Gemeinde Neckartenzlingen baut neue Brücke über den Neckar

Eine außergewöhnliche Fußgänger- und Radwegbrücke wurde Mitte März in der Gemeinde Neckartenzlingen montiert. Die 96 Meter lange und drei Meter breite Fußgänger- und Radwegbrücke wurde ca. einhundert Meter oberhalb der bestehenden Neckarbrücke von Schaffitzel Holzindustrie errichtet und dient der Verbesserung des Neckartalradweges. Die Brücke zeichnet sich durch einen raffiniert gestuften blockverklebten Brettschichtholzträger aus, der durch diese spezielle Form konstruktiv geschützt ist. Der S-förmige Brückengrundriss orientiert sich zudem an dem anschließenden Wegeverlauf, sodass für Fußgänger und Radfahrer ein natürlicher Zugang gegeben ist. Geplant wurde die Brücke vom Ingenieurbüro Miebach in Lohmar.

Bereits im November 2016 begann im Werk der Schaffitzel Holzindustrie die Brettschichtholz-Produktion, bevor es im Dezember mit der eigentlichen Bearbeitung und Vormontage losging. Die Brücke wurde in drei Felder mit Spannweiten von 25,65 m, 44,50 m sowie 25,65 m eingeteilt. Die Transportteile hatten jedoch Längen von 36 m, 24 m sowie 36 m, da die Bauteile als Durchlaufträger konzipiert und die Stöße als Gerbergelenke ausgebildet wurden. Dadurch erhielt man einen schlankeren Querschnitt, einen vereinfachten Transport sowie eine reibungslose Montage.

Montiert wurde vom 8. bsi 10. März mit vier Mann. An den Uferseiten standen zwei Schwerlastkräne mit einer Hublast von 380 t bzw. 500 t, die einzelne Brückenelemente über den Dächern von Neckartenzlingen und über dem Neckar schweben ließen. Baden-Württembergs Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk (CDU) besuchte die Baustelle und appellierte, dass wir alles dafür tun sollten, damit der Holzbau wieder Standard werde. „Ziel der Landesregierung ist es, die Position Baden-Württembergs als Holzbauland Nummer Eins in Deutschland zu stärken“, so Hauk.

(Fotos: Schaffitzel Holzindustrie)