Noch eine neue Holzbau-Veranstaltung? Ja, unbedingt. Und zwar das Format eines Symposiums mit appellativem Charakter, der nicht nur auf das politische Berlin abzielt. Veranstaltet am 20. März von 'Holzbau Deutschland' als Organisation der Unternehmen des Zimmererhandwerks zusammen mit 'Bauhaus der Erde', einer Initiative, die sich der Bauwende hin zu einer klima- und gesellschaftsfreundlichen gebauten Umwelt verschrieben hat. Ihr Gründer, Prof. Hans Joachim Schellnhuber, drängte in seinen Beiträgen, das Potenzial nachhaltiger Bauweisen mit natürlichen Materialien wie Holz maßgeblich für den Klimaschutz zu erschließen.
Im von Frank Gehry erbauten Kongresszentrum am Pariser Platz wurden in klug gesetzten Themenblöcken zahlreiche Beiträge aus Forstwirtschaft, Architektur, Holzbau und Politik geboten. Die Referenten standen anschließend im öffentlichen Dialog mit geladenen Akteuren wie Stadtplanern, Brandschutzbehörden und Bauunternehmen. Wichtige Fragen wurden erörtert: Verfügen wir über ausreichend Ressourcen, um noch mehr mit nachwachsenden Rohstoffen zu bauen? Welchen Beitrag kann der Holzbau leisten, um zeitnah bezahlbaren Wohnraum zu schaffen? Welche politischen Rahmenbedingungen – etwa im deutschen Baurecht – sind notwendig, um das Bauen mit Holz als Teil des Bauens stärker zu fördern?
Das Symposium verdeutlichte eindringlich, dass der Bausektor mit etwa 40 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen ein bedeutender Treiber des Klimawandels ist und kein Weg an einer klima- und gesellschaftsfreundlichen gebauten Umwelt vorbeiführt. Durch den Ersatz klimaschädlicher Baumaterialien wie Stahl, Beton, Aluminium und Kunststoffe mit erneuerbaren wie Holz, Bambus und Hanf lässt sich diese Belastung nicht nur reduzieren, sondern sogar umkehren. Politik, Gesellschaft und Bauherren sind daher gefordert, sich stärker für nachhaltige Bauweisen zu öffnen. Holz als nachwachsender Rohstoff bietet große Möglichkeiten für nachhaltigen Wohnungsbau und Klimaschutz.
Für die Veranstalter wie auch die 180 Teilnehmer, überwiegend aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, war das erste Internationale Holzbau-Symposium in Berlin ein wichtiger Appell für drängende Taten und nebenbei eine Verpflichtung zur Fortführung des Symposiums.
Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und ist online verfügbar: