Bauordnungsrechtliche Benachteiligung beenden

Zimmerer begrüßen Entscheidungen der Politik und plädieren für Anpassung der Vorschriften

Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland - Bund Deutscher Zimmermeister, zeigte sich zufrieden über das Ergebnis der Bauministerkonferenz, die am 24. und 25. September 2020 in Weimar tagte. Sie hatte die Wichtigkeit nachhaltiger ökologischer Baustoffe für das Bauen betont. Das begrüße Holzbau Deutschland sehr, teilte Aicher mit. Allerdings müssten aus aktuellen Forschungsvorhaben noch wichtige Erkenntnisse in den technischen Baubestimmungen berücksichtigt werden, um den Stand der Technik im Holzbau abzubilden. Daher, so Aicher, sei auch die Aussage der Bauministerkonferenz, dass, diese Forschungserkenntnisse zusätzlich zur Muster-Holzbaurichtlinie Berücksichtigung finden werden, sehr erfreulich.

Aicher begrüßte auch, dass die Abgeordneten des Deutschen Bundestags mit der Mehrheit der Koalitionsfraktionen am 17. September für den Antrag der CDU/CSU- und SPD-Fraktionen "Klima und Umwelt nachhaltig schützen" gestimmt haben. In dem Antrag setzen sich die Fraktionen für eine Verschärfung des EU-Klimaziels für 2030 ein und formulieren u.a. folgende Forderungen an die Regierungskoalition: "Im Sinne einer nachhaltigen Umweltpolitik fordert der Deutsche Bundestag die Bundesregierung im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel auf, eine Holzbauoffensive zu starten und die Vermarktung von Holz zu erleichtern". Zugleich soll der "Einsatz nachwachsender Rohstoffe und von Recyclingbaustoffen" gefördert und "diese insbesondere bei öffentlichen Bauvorhaben vorrangig" verwendet werden.

Aicher: "Wir freuen uns sehr, dass die Mehrheit der Abgeordneten im Deutschen Bundestag die positiven Effekte des Holzbaus und seine Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung in unserem Land erkannt hat. Indem sie sich für eine Holzbauoffensive ausspricht und den Einsatz nachwachsender Rohstoffe fördern will, stellt die Bundesregierung wichtige Weichen, um ihren Beitrag zu leisten, die EU-Klimaschutzziele bis 2030 zu erreichen."

An die Politik formulierte der Vorsitzende des Zimmererverbandes folgende Forderungen: "Für uns ist es wichtig, dass die technischen Möglichkeiten des Baustoffes Holz keine bauordnungsrechtliche Benachteiligung mehr erfahren. Wir haben seit vielen Jahren umfangreiche Forschungsprojekte initiiert und gefördert, die die Gleichwertigkeit der Holzbauweise gegenüber anderen Bauarten wissenschaftlich belegen. Bereits jetzt erbringen zahlreiche baulich anspruchsvolle Gebäude in Deutschland den Nachweis, dass die Holzbauweise bis hin zu den höheren Gebäudeklassen für die unterschiedlichsten Bauaufgaben geeignet ist. Der Holzbau wird so einen noch bedeutenderen Beitrag zum Klimaschutz und zur Ressourcenschonung beitragen können" so Aicher.

Peter Aicher (© Holzbau Deutschland)