Bauen mit Holz - Wege in die Zukunft

Ausstellung startet am 21. Oktober in Berlin

Publikumswirksame Veranstaltungen, die den zeitgenössischen Holzbau einer breiten Öffentlichkeit vorstellen, sind in Deutschland eher selten. Um so erfreulicher ist es, dass ab dem 21. Oktober die außerordentliche Ausstellung "Bauen mit Holz - Wege in die Zukunft" nach München und Wien in aktualisierter Form ein Gastspiel in der Bundeshauptstadt gibt.

Der Ort des Geschehens könnte kaum besser gewählt sein: als ehemaliges Kunstgewerbemuseum von 1880 ist der Martin-Gropius-Bau eines der Highlights der vielfältigen Museumslandschaft von Berlin. Das reichhaltige Ausstellungsprogramm des Hauses unweit vom Potsdamer Platz zieht jährlich über eine halbe Million Besucher an. Ein optimaler Rahmen also, um einem internationalen Publikum den Holzbau auf hohem Niveau zu präsentieren und so die öffentliche Wertschätzung des Baustoffes und von Holzarchitektur zu stimulieren.

Die Ausstellung definiert aktuelle Positionen der Holzbaukultur. Sie zeigt aufsehenerregende Holzarchitektur, die überall auf der Welt entsteht und bis vor kurzem so nicht denkbar war. Vorgeführt werden spektakuläre Projekte von Toyo Ito, Shigeru Ban oder Frei Otto ebenso wie richtungsweisende urbane Holzbauten - etwa von Kaden & Klingbeil in Berlin - sowie neueste Tendenzen des Bauens mit Holz über die Hochhausgrenze hinaus. Für Laien wie Fachleute anschaulich gemacht durch großformatige Modelle, begleitet durch Pläne, Texte und viele Fotos.

Die Ausstellung widmet sich den Grundlagen des Holzbaus und dem technischen und energetischen Potenzial von Holz als Baustoff. Zahlreiche Grafiken belegen, wie Holzbauten das klimarelevante Kohlendioxid speichern und wie durch die Verwendung des nachwachsenden Rohstoffes energieintensive konventionelle Baustoffe ersetzt werden. Vergleichende Ökobilanzierungen bereits ausgeführter Bauten belegen dies im Detail. Es wird klar, dass Holz zum Symbol für Nachhaltigkeit und ressourcenschonendes Bauen geworden ist. Auf kaum einem anderen Baustoff ruht mehr Hoffnung zur Lösung umweltrelevanter Probleme der Bauindustrie.

Kuratiert wird die Ausstellung von Prof. Hermann Kaufmann, dem bekannten Holzbau-Architekten aus Vorarlberg, in Zusammenarbeit mit Prof. Winfried Nerdinger, ehemaliger Direktor des Architekturmuseums der TU München. Durchgeführt wird sie in Kooperation mit dem Deutschen Architektur Zentrum in Berlin und gefördert durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt, den Deutschen Holzwirtschaftsrat, den Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, das Bayerische Zimmerer- und Holzbaugewerbe, proHolz Bayern und die Bayerischen Staatsforsten. Ein Beweis dafür, dass gemeinschaftliches Engagement verschiedener Akteure aus dem gesamten Bundesgebiet es möglich macht, ein solch kostspieliges Projekt zu realisieren.

Eine Reise nach Berlin in diesem Herbst lohnt sich also. "Wege in die Zukunft" ist bis zum 15. Januar 2017 zu sehen.

(Foto: Architekturmuseum der TU München)