Baden-Württemberg will Nachverdichtung mit Holz voranbringen

Minister sieht Holz als den geeigneten Baustoff für die Schaffung von Wohnraum in den Ballungsgebieten

"Baden-Württemberg will den Wohnungsengpässen mit mehr Holzbau begegnen. Das erklärte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk (CDU) am 19. Juni in Ostfildern (Landkreis Esslingen). Hauk: "Wir haben mit unserer Landesbauordnung das holzfreundlichste Baurecht in Deutschland und sind damit Vorbild für andere Länder und den Bund." In einer weiteren Novellierungsstufe werde nun die LBO weiterentwickelt. Durch die Erarbeitung der Richtlinie 'Holzbau BW' würden im kommenden Jahr wichtige Planungshilfen angeboten. Das mache den Holzbau durch Standardisierungen noch attraktiver, als er ohnehin schon sei.

Der Mangel an Wohnraum ist vor allem in den großen Städten eine der drängendsten Fragen. "Zigtausende Wohnungen fehlen. Ein Grund hierfür ist auch, dass nicht genügend Baugrundstücke für Neubauten zur Verfügung stehen. Der nachwachsende und klimafreundliche Roh- und Baustoff Holz ist bestens dafür geeignet, wenn es darum geht, den urbanen Raum nachzuverdichten und so dem Wohnraummangel entgegenzuwirken", sagte Hauk.

Holz sei aufgrund seiner hervorragenden bauphysikalischen Eigenschaften beim Aufstocken von bestehenden Gebäuden oder bei der Errichtung von Anbauten ein sehr guter Werkstoff. Holz sei stabil und leicht und besitze eine sehr gute dämmende Wirkung. Vorgefertigte Holzbauteile würden sich günstig auf die Bauzeiten auswirken. So sei neuer und guter Wohnraum rasch verfügbar.

"Bei der Analyse des Wohnbaus in Deutschland fällt auf, dass trotz des hohen Wohnraumbedarfs die Zahl der Aufstockungen und Bestandserweiterungen rückläufig ist. Genau hier kann der Holzbau mit seinen entscheidenden Vorzügen punkten", betonte Hauk. Ziel der Landesregierung sei es daher, den Holzbau in Baden-Württemberg zur raschen Schaffung von hochwertigem Wohnraum weiter voranzubringen.

"Wir haben einen traditionell starken Holzbausektor mit weltweit agierenden Betrieben, ausgeprägtem Handwerk und erfolgreichen Architekten und Tragwerksplanern. Unsere bundesweit führende Holzbauquote von rund 30 Prozent bei Wohngebäuden zeigt zudem, dass der Holzbau in unserer Gesellschaft ankommt und zunehmende Akzeptanz auch bei Investoren und in großen Vorhaben findet", betonte der Minister.

Baden-Württembergs Minister für den ländlichen Raum, Peter Hauk (CDU), plädiert für Holzbau zur nachverdichtung von Ballungsräumen. (Foto: MLRV)