Baden-Württemberg: Technikum Laubholz nimmt Gestalt an

Konkreter Standort steht noch nicht fest

Das Technikum Laubholz in Baden-Württemberg startet nun konkret mit seinen ersten Forschungsfeldern. Eine erste Kooperationsvereinbarung mit den  Deutschen Instituten für Textil- und Faserforschung in Denkendorf (DITF) wurde am 8. Februar unterzeichnet. Zunächst beginnt die Zusammenarbeit in zwei Projekten, wie der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk (CDU) mitteilte.

Am Technikum Laubholz soll die vom DITF erfundene Technologie so weiterentwickelt und umgesetzt werden, dass sie mit der dann erreichten Industriereife direkt in den Markt der baden-württembergischen Technologieführer und Unternehmen einziehen kann. Carbonfasern werden vor allem im Fahrzeugbau eingesetzt, gewinnen aber auch im Bauwesen an Bedeutung. Sie sind sehr leicht, äußerst hitzebeständig und belastbar. Herkömmliche, auf Erdöl basierende Carbonfasern sind allerdings sehr teuer. Ihre Herstellung belastet die Umwelt. Die Carbonfaserherstellung auf der Basis von Cellulose aus beständig nachwachsendem Laubholz schone dagegen nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. „Neben der Entwicklung neuer Verfahren für faserbasierte Biopolymerwerkstoffe werden in der Aufbauphase des Technikums Laubholz neue Verfahren zu Herstellung von Biotensiden und veganen Lebensmittelproteinen auf Basis von Holz entwickelt“, erklärte Hauk weiter.

Aufgabe des Technikums Laubholz soll es sein, die Entwicklung innovativer und hochwertiger Anwendungen für Laubholz zu beschleunigen und für Baden-Württemberg international eine Spitzenposition in der laubholzbasierten Rohstoffverwendung zu besetzen. Allerdings komme das Technikum Laubholz nicht wie geplant nach Lenningen im Landkreis Esslingen, teilte Hauk weiter mit. Grund dafür seien zu hohe Grundstückspreise. Man konnte sich auch nach langen und aufwändigen Verhandlungen nicht mit der veräußernden Grundstücksgesellschaft einigen. Doch kämen die Planungen für einen neuen Interimsstandort sehr gut voran.